25.2.06

Der Winterdramareport 06

Mittlerweile befindet sich die Winterstaffel der japanische TV-Dramen ungefähr bei der Halbzeit, Zeit für einen kleinen Zwischenbericht. Angesichts der Untertitelproblematik (dazu später mehr) gibt es derzeit allerdings nur zwei Serien, die ich regelmäßig verfolge.

Das erste Drama ist "Ns' Aoi" (aka Nurse Aoi), eine Mangaverfilmung über eine Krankenschwester, die ins schlechteste Krankenhaus der Stadt versetzt wird. Dort sorgt sie durch ihre unbekümmerte und engagierte Art für einige Veränderungen. Getragen wird die Serie vor allem von der herzallerknuffigsten Hauptdarstellerin Ishihara Satomi, die aber mal sowas von niedlich ist, das es quietscht. Ordentlich unterhaltsam, kein Meisterwerk, aber dennoch Woche für Woche von mir freudig erwartet. Gegen hübsche Mädels in Krankenschwesternoutfits ist ja auch nix einzuwenden...

Drama Nr. 2 nennt sich "Gachi Baka" und dort gibt es reichlich altbekanntes. Wie schon bei "Gokusen" oder "G.T.O." darf sich ein unkonventioneller Lehrer mit der allerweltschlimmsten Schulklasse herumschlagen und ihnen im Verlauf der Serie wichtige zwischenmenschliche Werte mitgeben. Tja, alles schon mal gesehen, aber auch hier gilt, der Hauptdarsteller machts, einfach ne coole Sau. Die Schüler fallen vor allem durch ihre Milchbubigkeit auf, oft nimmt man denen das "wir sind total böse!"-Gehabe kein Stück ab. Naja, Fanservice halt für die Anhänger der x-tausend Boygroups da draußen.

Gerne weitersehen würde ich "Byakuyakou", wo sich die kreativen Köpfe, die schon für "Sekai no chuushin de, ai wo sakebu" verantwortlich waren, wiedervereinen. Die erste Folge war schon extrem gut, insbesondere die großartigen Kinderdarsteller. Aber wie bereits erwähnt, das Problem mit den Untertiteln. Bei mangelnden Japanischkenntnissen ist man halt den sog. Fansubbern "ausgeliefert", die in ihrer Freizeit Untertitel für die Serien erstellen. Und wie das halt manchmal so ist, dauert das manchmal ganz schön lange, bis dann mal diese Untertitel erscheinen. Da kann man nicht viel machen. Außer weiter fleißig japanisch lernen.

22.2.06

Shoppen in Mini-Japan

Vielleicht weiß es der ein oder andere, Düsseldorf ist nach London und Paris die größte japanische Stadt Europas. Und da die Japaner auch gerne Dinge aus ihrer Heimat hierzulande kaufen möchten, verfügt die Landeshauptstadt NRWs über einige japanische Geschäfte. Und gestern habe ich es zum ersten Mal endlich geschafft, selbige einmal aufzusuchen. Neben Buchhandlungen sind vor allem die Lebensmittelgeschäfte von Interesse. Dort war ich kurz vor dem siebten Himmel, den schließlich gibt es dort so ziemlich viel erdenkliches, was ich von Japans Geschäften gewohnt war. Vor allem den vor mir hier schmerzlich vermisste Tee in Flaschen. Man kriegt hier ja immer nur diese gesüßte und sonstwie aromatisierte (Eis)teeplörre. Ich will einfach nur Tee! Ohne Zucker und anderem Kram! Naja, wie gesagt, dort zu kaufen. Der Wermutstropfen war dann allerdings der Preis, denn doppelt bis fast dreimal soviel wie in Japan, das ist schon happig.

Auch empfehlenswert ist der Besuch der vor kurzem eröffneten "Muji"-Filliale auf der Königsallee. Muji führt einfache, schlicht designte und (vermutlich) hochwertige No-Name-Ware, Schreibwaren, Kleidung, Accesoires, Küchenbedarf etc. Sehr schick das alles und auch relativ preiswert.

Nachdem ich also jetzt so angefixt bin, wird wohl Düsseldorf damit leben müssen, dass ich mich häufiger dorthin aufmachen werde.

Wohin der Ruhm führt...

Während der gestrigen Landpartie stießen wir auf dieses gerade aktuelle Straßenschild:

Ich hätte nicht gedacht, dass ein Sieg bei den Olympischen Spielen doch so ins Abseits führt.

Museale Odyssee

Bis vor kurzem hätte ich wohl auch nicht im Traum daran gedacht, einen "Lieblingsarchitekten" zu haben. Doch neben den Werken Turrells war es eben die Architektur Tadao Andos, die mich bei meinem Besuch im Chichu-Museum am meisten beindruckt hat. Und aus diesem Grunde versuchte ich seitdem andere Bauwerke von Ando zu finden. Durch Zufall fand ich dann heraus, dass eins der von ihm entworfenen Gebäude ganz in meiner Nähe zu finden sei. Nicht weit entfernt von Neuss hat die "Langen Foundation" auf dem Gelände der Raketenstation Hombroich, einen ehemaligen NATO-Stützpunkt, ein Museum errichtet, das nach den Plänen Andos gebaut werde. Wie sich allerdings herausstellen sollte, war der Weg für uns dorthin gar nicht so einfach zu bewältigen.

Zunächst hieß es für uns von Düsseldorf raus auf's Land zu fahren. Kein Problem soweit, mit dem Zug zum dem Museum nächstgelegenen Ort zu kommen. Von dort an musste man dann mit dem Bus weiter. Da auf den "Überland"bussen allerdings nicht der nächste Halt angezeigt wird und sich die Busfahrer auch nicht die Mühe machen, etwas anzusagen fuhren wir prompt ein paar Stationen zu weit. Was dann bedeutete, bei grandios grauem Winterwetter durch die Einöde zu wandern.

Da wir davon ausgingen, dass das Museum Insel Hombroich und die Langen Foundation zusammengehörten (warum schließlich sonst ein Kombiticket anbieten?) landeten wir als zuerst im Kassenhaus Insel Hombroich. Dort verwies man uns aber dann weiter. Also wieder raus und weitersuchen. Was wiederum nicht wirklich einfach war, denn von vernünftiger Ausschilderung schien man dort draußen auch nicht viel zu halten. Nach einer weiteren Odysee über Feldwege und abgesperrte Bahnübergänge haben wir es dann doch irgendwie geschafft. Von Weitem waren schon die Ando-typischen glatten Betonflächen zu erkennen. Heilfroh erreichten wir also schließlich das vom kalten Wind aufgewühlte Wasser umgebene Glasgebäude.

Zu sehen gab es im Museum eine Ausstellung namens "Graphische Arbeiten der Avantgarde 1918-1934". Gezeigt wurden darin Plakate, Entwürfe und Grafiken aus den 20er und 30er Jahren, im Stile des Dadaismus, Konstruktivismus und ähnlichem. Unter anderem zum Beispiel diverse Sachen von Kurt Schwitters (der durch seine "Merz-Bilder" bekannt wurde. Unglaublicher Zufall: ich höre gerade ein Stück der Band "Merz" von der neuen Spex-CD...), der dem ein oder anderen über den Umweg durch das Stück "Anna" von "Freundeskreis", wo die Zeile "Du bist von hinten wie von vorne A-N-N-A" auftaucht, die ursprünglich aus Schwitters Gedicht "An Anna Blume" stammt.

Sehr interessant waren auch diverse sowjetische Propaganda- und Kinoplakate. Auch bei den typografischen Entwürfen war festzustellen, dass man viele davon problemlos auch heute verwenden könnte und diese noch immer (oder schon wieder?) einen modernen Eindruck machen.

Um aber noch einmal auf die Architektur zurückzukommen: zwar ist das Museum Langen Foundation bei weitem nicht so spektakulär umwerfend, wie das Chichu. Ando hat aber auch hier trotz all dem Beton ein einfaches, leichtes und unaufdringliches Gedäude geschaffen, genau richtig für ein Museum. Beim nächsten Mal muss ich allerdings mal dringend bei besserem Wetter hin, vor allem um dann auch mal das "Insel Hombroich"-Ding anzusehen. Und dann weiss ich auch, wie ich dort hin und auch wieder wegkomme...

18.2.06

Nanaaaa-nanana-nanananaaaa...

Schaut man sich derzeit einmal in den Videospielabteilungen um, stellt man fest, dass das derzeitige Angebot an Spielen nicht wirklich vielfältig ist. Dutzende Rennspiele, ein Egoshooter nach dem anderen und das neueste FIFA-Update. Ausnahmen davon sind eher selten und was noch viel schlimmer ist, die Perlen darunter sind noch nicht einmal in den Karstadts dieser Welt zu kaufen (zumindest musste ich diese Erfahrung machen).

Neben dem großartigen Psychonauts, kehrte vor allem durch ein kürzlich in Deutschland erschienenes Spiel der Spaß wieder ins Zocken zurück. Mit "We love Katamari" (hier noch die schicke japanische Seite) schaffte es tatsächlich ein durch und durch skurriles, aber unendlich spaßiges Spiel auf den europäischen Markt. Die Aufgabe des Spiels ist schnell erzählt: ihr rollt eine Kugel, an der alles kleben bleibt, was kleiner als die selbige ist. Das fängt mit Büroklammern, Käfern und Bonbons an und endet mit Hochhäusern, Inseln und Wolken. Präsentiert wird das ganze in einem simplen Grafikstil, der aber voller skurrilen Details ist und einer passenden (weil ebenso vielfältigen, skurrilen und manchmal hart an der Grenze zum nervigen) Musikuntermalung.

Und eben diesen Spaß gibt es auch im kleinen, aber nicht minder unterhaltsamen, online zu spielen. Kein Highscore, kein wirkliches Ende, im Vordergrund steht vor allem eins: zu unterhalten. Lachen. Spaß haben. Das wofür Spiele da sein sollten.

15.2.06

Futter für den Browser

Für alle die, die es interessiert (und hier überhaupt mitlesen...) und damit wissen umzugehen: mein Blog verfügt jetzt auch über so ein RSS-Feed Dingens. Damit wenn ihr hier mal was passiert auch gleich darüber Bescheid wisst. Moderne Technik ist so toll!

13.2.06

Schokolade!!

Morgen ist der 14. Februar und wie der ein oder andere weiß, heißt dieser Tag bei vielen: Valentinstag. Und in Japan bedeutet das vor allem: Schokolade! Um noch genauer zu sein: Schokolade für die Jungs! In Japan ist es nämlich üblich, das am Valentinstag die Frauen den Männern Schokolade schenken. Wofür sich die Beschenkten dann einen Monat später am sogenannten "Weißen Tag" revanchieren dürfen. Aber ich will mal bei Schokolade bleiben.

Hierzulande kommt "gute" Schokolade, Schokoladenspezialitäten und Geschäfte die dieses führen in den letzten Jahren ja immer mehr in Mode. Allerdings ist man von den Ausmaßen, die das ganze in Japan angenommen hat, noch meilenweit entfernt. Wie man zum Beispiel an diesem Bericht über eine Schokoladentour durch Tokyo erahnen kann.

Um mal beim Thema "Essen" zu bleiben, wie bei uns sind im japanischen Fernsehen Sendungen über Essen und die Zubereitung des selbigen schwer in Mode, wie Kollege Flo in seinem Blog ja bereits feststellte. Meistens wird was feines gekocht, dann dürfen ein paar (meist prominente) Testesser probieren und gehen dann darin auf, wie lecker das doch alles sei. Vor kurzem habe ich bei D-Addicts allerdings eine Sendung entdeckt, die zeigt, dass es manchmal nicht wirklich lecker ist. In der Show "Ai no Apron" stellen sich jedes mal ein paar Mädels (Models, Idols, Sängerinnen und andere Sternchen) zum Kochen. Sie kriegen ein Gericht vorgegeben, dass sie kochen müssen und das wird dann anschließend von der Jury berurteilt. Häufig haben die Kandidatinnen vom Kochen allerdings keinen Schimmer. Was dann zu äußerst belustigenden Reaktionen bei den armen Jurymitgliedern führt. Auch wenn man kein Wort versteht, die Mimik sagt manchmal schon alles.

So, und jetzt hab ich selber Hunger und koch mir was feines...

3.2.06

Mehr Bilder für alle!

Ich hab mir jetzt auch endlich mal die Mühe gemacht und habe mir bei flickr.com einen Account zugelegt und die ersten Bilder meiner Japanreise hochgeladen. Den Anfang machen ein paar Tokyoimpressionen, der Rest folgt.

Telefonneid

In letzter Zeit schaue ich mir ab und an die Schaufenster der hiesigen Mobiltelefonläden an, aus dem simplen Grund, dass es wohl bald wieder Zeit für ein neues wird. Was mir dabei auffiel: vom Design her sind die meisten Modelle hier ziemlich langweilig. Zumindest im Vergleich zu denen, die ich (Achtung, Überraschung...) aus Japan gesehen hab. Funktionalität mal dahin gestellt, aber aussehen tun die Dinger einfach großartig. Nachdem mich also zuletzt vor allem das Modell Neon (hier ein paar "echte" Bilder) aus der Frühlingskollektion des Anbieters au faszinierte, entdeckte ich heute (Jean Snow mal wieder sei es gedankt) das Media Skin Design Projekt von Tokujin Yoshioka.


Einfaches, klares Design. Das reicht mir schon. Bleibt nur die Hoffnung das vielleicht, eines fernen Tages, eines dieser Mobiltelefone den hiesigen Markt erreicht. Glauben tu ich das allerdings nicht.