27.4.08

Wii fit bin ich?

Ich bin ja immer für allen möglichen Konsolen-Zusatzcontroller-Schnickschnack zu haben. "Samba de Amigo" samt Maracas liegt hier run, eine "Dance Dance Revolution"-Plattform, ein Beatmania-Controller, Donkey Konga-Bongos, natürlich "Guitar Hero"... und somit wundert es dann auch kaum, dass "Wii Fit" ins Haus musste. Mal ganz davon abgesehen, dass ich mich auch mal etwas mehr bewegen sollte.
Die erste Überraschung gab es schon, als ich "Wii Fit" im Kaufhaus (Amazon war schon länger ausverkauft, im Karstadt lagen reichlich rum) zu ersten Mal in die Hand nahm: ich war vom Gewicht überrascht, das Ding ist nämlich ziemlich schwer. Beim Auspacken zu Hause fiel mir auch wieder dieses kleine, aber doch ziemlich wichtige Detail auf: das Packungsdesign. Also nicht das was draußen aufgedruckt ist (in diesem Falle ziiiiiiemlich langweilig), aber wie es verpackt ist. Optimal passende Pappschuber, mit genauer Auspackanleitung. Danke, Nintendo! Im Gegensatz zu diesen üblen Blisterverpackung (diese verschweisten Drecksdinger aus Kunststoff, für die man einen Schweißbrenner braucht um sie zu öffnen) eine wahre Wohltat.

In der Verpackung findet sich zum einen das "Wii Balance Board", mit dem Wii Fit gesteuert wird, das Spiel, eine Anleitung und 4 Batterien für das Board. Das Board selber macht einen absolut überzeugenden Eindruck was die Verarbeitung angeht, muss ja auch, schließlich soll das Brett bis zu 150 kg aushalten können. Also, Batterien rein, Brett auf den Boden, Spiel ins Wii und auf geht's.

Man wird von einem knuffig animierten Balance Board begrüßt, das einem erstmal erzählt, wie schlecht es um uns bestellt ist (mangelnde Bewegung, Haltungsprobleme, Übergewicht) und das man jetzt natürlich etwas dagegen zu tun gedenkt. Dann noch ein paar Daten (Name, Alter, Größe) angegeben und dann geht's zur ersten Messung. Man ahnt schon, am öfter Mal auftauchenden "Ich meeeesse... ich meeeesse...", dass das Board von sich gibt, werden sich die Geister scheiden. Na wie auch immer, man kriegt also seinen Body Mass Index präsentiert (bei mir fast 23, habe also nicht wirklich was zu meckern) und dann wird anhand von kleinen Spielen die Balance geprüft. Dabei fällt einem auf, wie präzise das Board jede Bewegung wahrnimmt. Zum Schluß kriegt man dann, wie schon beim Gehirnjogging, sein Fitnessalter präsentiert. Bei mir war's beim ersten Mal 48... es gibt also was zu tun. Bevor man aber loslegt, wird man vom Balance Board gebeten ein Ziel anzugeben und bis wann man das Ziel erreichen möchte.

Dafür tun kann man dann auch was im Trainingsbereich. Die verschiedenen Übungen teilen sich in vier Kategorien ein: Yoga, Muskelübungen, Aerobic und Balance. Zu Beginn sind nur knapp 1/3 der Übungen freigeschaltet, aber je mehr Zeit man mit den Übungen verbringt (wird alles festgehalten von "Schweinchen Fit", eine Art Zeitsparschwein) umso mehr Übungen werden freigeschaltet. Nach den ersten paar Übungen im Bereich Yoga und Muskeln kriege ich die Anfänger und Sitzsack-Bewertungen nur so um die Ohren gehauen. Ich merke wirklich direkt: ich mach sonst eigentlich nix und das zeigt sich jetzt gnadenlos. Nur beim Joggen (einfach Wiimote in die Tasche gesteckt und fröhlich im Kreis durchs Zimmer gelaufen) kann ich doch eine Höchstwertung einfahren.

Während ich mich am ersten Tag nur an (vermeintlich) leichte Übungen rangetraut habe, wähle ich am zweiten Tag auch mal anspruchsvolleres. Der Versuch ein paar Liegestützen zu machen endet allerdings in einem Desaster. Nach der ersten Liegestütze breche ich schnaufend auf dem Boden zusammen. Okay, hier ist wirklich einiges im Argen. Aber: es macht Spaß und es motiviert. Man versucht immer neue Rekorde aufzustellen, bei Übungen wie dem Skispringen immer weiter zu kommen, beim Yoga nicht vom Board zu fallen und nach dem täglichen Körpertest einen Stempel in den Kalender zu stempeln. Mal sehen wie lange die Motivation bleibt. Mein Ziel will ich auf jeden Fall erstmal erreichen.

Ein wenig unverständlich ist, warum Nintendo keinen wirklichen Mehrspieler/Party-Modus ins Spiel integriert hat. Man kann zwar mehrere Profile anlegen, aber alle Übungen werden nacheinander ohne direkten Vergleich gemacht. Eine Möglichkeit könnte hier das angekündigte Wii Family Ski sein.

So, ich werde jetzt mal meinen Muskelkater weitpflegen...

Loop-T-Loop

Uniqlo mal wieder... ich fand die Uniqlock ja schon toll (schont immer noch meinen Bildschirm und wie ich gerade sehe gibt's ab dem 28.04. eine neue Version... nach japanischer Zeit also in etwa 4 Stunden), jetzt hat die japanische Variante von H&M (meiner Meinung allerdings die wesentlich interessantere) zur Bewerbung ihrer schicken UT-T-Shirt-Kollektion wieder eine neue Spielerei herausgebracht: UT LOOP! Und praktischerweise wieder mit Widgets für Blogger, das ihr euch hier mal ein paar der User-erstellten Loops ansehen könnt. Und dann auch gleich welche selber machen, gell?





13.4.08

So kann selbst Kanji lernen Spaß machen

Im Vergleich zum japanischen Markt ist das Angebot an "Bildungssoftware" für Nintendos DS in Europa ziemlich dürftig. Es gibt diverse Gehirnjoggings, ein paar Englischtrainer und letzte Woche habe ich sogar ein Langenscheidt-Wörterbuch (Englisch - Deutsch und umgekehrt) entdeckt. Langsam scheint man aber auch hier das Potential erkannt zu haben und bringt mehr und mehr Nicht-Spiele-Software heraus. Für Japanischlernende/lernwillige ist in diesen Regionen allerdings nichts zu holen (noch, Virgin Play hat in Zusammenarbeit mit Berlitz in der Reihe "Mind your language" neben Englisch, Spanisch und Französisch auch Japanisch als erlernbare Sprache angekündigt, Veröffentlichung im Herbst [mehr bei Kotaku]).
Vor allem für das mühsame Erlernen der Kanji gibt es in Japan hingegen mittlerweile eine schon fast unüberschaubare Menge an Software für den DS. Ein besonders hervorstechendes Exemplar verbindet das Erlernen von Kanji mit ... Martial Arts! In "Hissatsu Kung Fu: Kanji Dragon" (erhältlich zum Beispiel bei Playasia oder J-List) vermöbelt ihr eure Gegner mit euren Kanjiskills. Es gibt diverse Spielmodi, in denen man Beispielsweise die korrekte Lesung schreiben muss oder halt umgekehrt, das korrekte Kanji über den Touchscreen des DS eingibt. Einen genaueren Einblick gibt es im Blog "Naruhodo!", der einen sehr guten Überblick über die diversen Möglichkeiten, die einen beim Japanischlernen unterstützen, gibt.

Ich werde mir jetzt auf jeden Fall mal das Kung Fu-Kanji Ding besorgen. Aber ich befürchte mit meinem momentanen Wissensstand werde ich ziemlich viel Prügel beziehen...

6.4.08

Reisevorbereitungslektüre

Letzte Woche ist bei mir die vierte Auflage des Rough Guide Japan-Reiseführers eingetroffen. Der Rough Guide ist für mich die bessere Alternative zum Lonely Planet (vorrausgesetzt man ist dem Englischen mächtig), aus dem ganz einfachen Grunde, weil im Rough Guide mehr drin steht. Gerade so Dinge wie kultureller Hintergrund und ähnliches.

Im Vergleich zur vorherigen Auflage gibt es jetzt neben den üblichen Aktualisierungen ein paar farbige Seiten mehr (wer's braucht...), besondere Empfehlungen sind durch ein kleines Logo besser gekennzeichnet und die die Region Kyoto / Nara hat ein eigenes Kapitel bekommen. Ach ja, und Naoshima steht jetzt bei den "Things not to miss" :-)

Ach ja, zum Rough Guide bin ich übrigens über In-Game-Werbung gekommen. Während dem Spielen von "Metropolis Street Racer" wurde ich so lang mit der Werbung berieselt, dass der Name einfach hängen blieb. Wobei ich zuerst dachte, die Werbungen wären alle fiktiv... tja, auf jeden Fall empfehlenswert und als Reiseführer mein Begleiter für die nächsten Japantrips. Und jetzt muss ich mal weiter lesen und schauen, was ich so interessantes neues entdecke...

4.4.08

Die hohe Kunst der Videospiele

Ohne Zweifel eines der schönsten Videospiele ist das in Kürze auch für Nintendos Wii erscheinende "Okami". Doch auch wer Wii oder Playstation 2 nicht zu Hause stehen hat, kann sich an der wunderschönen, im Stile japanischer Tuschemalereien gehaltenen Optik erfreuen. Hersteller Capcom war nämlich so nett und hat eine "Okami Art"-Galerie eröffnet. Und wer mag kann sich dort auch einen hübschen Bildschirmhintergrund herunterladen.

[via Kotaku]

3.4.08

Space Invaders!

Unbedingt auch mal auf den japanischen Yahoo-Seiten vorbeischauen und gucken wie die Space Invaders die Seiten... äh, invaden. Anlass ist übrigens der dreißigste Geburtstag dieses legendären Spiels.

Warum eigentlich Otaku?

Eines der japanischen Wörter, welches auch außerhalb Japans immer bekannter wird, ist "Otaku", womit all die Freaks, Nerds, Besessenen, Fans bezeichnet werden, die sich obsessiv mit einem bestimmten Thema beschäftigen. Waren zunächst vor allem die Manga/Anime-Fans gemeint, so kennt man mittlerweile verschiedene Unterarten, wie den Zug-Otaku oder Militär-Otakus.

Ursprünglich wurde die Bezeichnung Otaku, was eigentlich eine höfliche Form von Sie bzw. jemand anderes Haus ist, im Jahr 1983 in einem Essay von Nakamori Akio verwendet. Dieses Essay wurde jetzt durch Matt Alt ins Englische übersetzt und ist auf den Seiten von Néojaponisme zu lesen.

Kein wirklich freundliches Bild, welches da in diesem Artikel gezeichnet wird. Auch heute noch ist die Bezeichnung Otaku in Japan eher abwertend, aber zum Beispiel durch den Erfolg des Buchs/Films/der Serie "Densha Otoko" ist das allgemeine Interesse an der Otakukultur gewachsen. So sehr, dass es den Otaku selbst zu viel wird und sie auf die Straße gehen um für den Erhalt ihrer Kultur zu demonstrieren.

2.4.08

Fangesänge

Man stelle sich folgendes vor: Dieter Bohlen macht jedes Jahr seine eigene Castingshow. Zunächst gibt's nur eine Girlgroup, sagen wir mal sowas wie die No Angels. Nur machen da auch 13 jährige Schulmädchen mit. Jahr für Jahr gibt es dieses Casting, es kommen ständig neue Sängerinnen in die Truppe, manche hören auf, machen Solo weiter, es werden Spin-off-Bands gebildet. Klar, es gibt tonnenweise Merchandise, Fotokarten, Handtücher, Kalender, Fotobücher usw. usw.

Klar, sowas gibt's in Japan. Das japanische Dieter Bohlen-Äquivalent heißt Tsunku (gewisse äußere Ähnlichkeit ist gegeben, er ist vielleicht nur nicht so ganz prollig wie Herr Bohlen), die Teenie-No Angels sind Morning Musume und die ganze restliche Chose läuft unter dem Banner "Hello!Project".

Zurück zur deutschen Vorstellung: ein Verein der Fußball-Bundesliga... sagen wir mal... der VfL Wolfsburg kommt jetzt also zu Bohlen und sagt: "Hey, du und deine Mädels und unser Superverein, da lässt sich doch bestimmt was machen." Und geschäftstüchtig wie unser Herr Bohlen nun mal ist, gibt es jetzt Jahr für Jahr einen Knalleranfeuerungssong für den großen VfL Wolfsburg.

Nicht leicht vorzustellen, was? Klar, in den deutschen Stadien wird einem musikalisch so einiges zugemutet, aber eine Girlgroup die quasi das Vereinslied stellt? Mir nichts, dir nichts wären die Fans auf den Barrikaden.

Aber in Japan: kein Problem! Der VfL Wolfsburg ist hier die Tohoku Rakuten Golden Eagles und die spielen Baseball in der japanischen Profiliga, in den vergangenen Saisons mit eher bescheidenen Erfolg. Für die gerade begonnene Saison hat der japanische Herr Bohlen natürlich auch wieder einen Song aus dem Hut gezaubert. Diesmal darf sich die Schulmädchen-Truppe °C-ute in die Baseballuniform schmeißen und dann heißt es: "Koero! Rakuten Eagles" (sozusagen "Mach et, Otze!" auf japanisch):



Zufällig bin ich dann auch noch darauf gestossen, dass eins meiner Lieblingslieder von Morning Musume, "The Manpower!!!" (geiler Titel! Und die Ausrufezeichen gehören so!) der erste dieser Fangesänge ist:



Tja. Sowas hier in der Bundesliga? Ich glaube das würden nicht mal die Bayern ihren Fans zumuten...