19.8.05

Wer braucht da noch einen Fernseher?

Durch den Tipp einer Freundin habe ich vor kurzem eine neue Welt betreten, die Welt der Jdorama. Nachdem ich bereits seit längerer Zeit mit Hilfe von BitTorrent schon in den Genuß diverser US-TV-Serien gekommen bin, nutze ich jetzt die ganze Sache um mir japanische TV-Serien anzusehen. Begonnen hat alles mit "Densha Otoko" (Zugmann). Die Serie handelt von einem typischen Otaku / Akiba-kei der eines Abends im Zug eine hübsche Frau vor einem betrunkenen Perversling beschützt. Aus Dank schickt die Gerettete dem Otaku ein Geschenk, er will sich bedanken, etc. pp. Das besondere ist, dass der extrem schüchterne und unerfahrene Held der Geschichte nun mit Hilfe von Nutzern eines Internetforums versucht, seine Herzdame für sich zu gewinnen.

Die ganze Sache soll auf einer tatsächlichen Begebenheit beruhen (hier kann man die original Forumsbeiträge lesen), wurde zunächst zu einem extrem erfolgreichen Buch verarbeitet, das wurde wiederrum verfilmt, es gab eine Mangareihe und jetzt eben eine TV-Serie (übrigens ist es wohl in Japan nicht unüblich, dass aus Kinofilmen TV-Serien werden, entweder um die Geschichte nochmal ausführlicher zu erzählen oder um sie weiterzuspinnen). Die Serie ist sehr gut gemacht, auch wenn einem die übertrieben schüchterne Art des Hauptdarstellers schon mal etwas auf die Nerven gehen kann. Zudem sind einige der japanische Sitten und Gepflogenheiten für den westlichen Zuschauer doch ein wenig ungewöhnlich.

Nachdem mich also "Densha Otoko" in seinen Bann geschlagen hat, versuche ich es auf gut Glück mit anderen Serien. Z.B. "Kikojiro to Saki" über die Kindheit von Takeshi Kitano oder "Joou no kyoushitsu" über eine Grundschulklasse, die eine neue, scheinbar aus der Hölle stammende, Lehrerin kriegt. Aber für's erste einmal: abschalten!