11.6.11

Vorher und Nachher

Drei Monate ist es jetzt her, dass das extrem starke Erdbeben Japan erschütterte und der anschließende Tsunami grosse Teile der nordöstlichen Küste überrollte. Über 15.000 Tote wurden mittlerweile gefunden, weiter 8.000 gelten noch immer als vermisst. Der Tsunami hinterließ ein riesiges Chaos an Land, Trümmer zerstörter Häuser, Autos, Schlamm und Dreck. In der Tagesschau eben hörte ich "Die Aufräumarbeiten kommen kaum voran". Doch wenn ich mir diese Vorher-Nachher-Vergleichsbilder ansehe, kann man nur sagen, dass hier bereits Unglaubliches geleistet wurde. Aber noch immer leben viele Menschen, vor allem ältere, in Notunterkünften. Es fehlen neue Häuser, trotz aller Bemühungen, schnell für Ersatzunterkünfte zu sorgen. Aber wie das nun mal so ist, bei einer Katastrophe solchen Ausmasses: wo soll man anfangen, wie mache ich womit weiter. Es bleibt noch immer extrem viel zu tun.

Viel zu tun gibt es natürlich auch noch in den Reaktoren von Fukushima Daiichi. Von dort wechseln sich positive und negative Meldungen ständig ab. Kaum ist ein Kühlkreislauf erneuert, hört man von einem Arbeiter, der bewusstlos zusammenbricht. Man schafft es endlich, ins innere der zerstörten Reaktorgebäude blicken zu können, aber - wie zu erwarten - stellt dann fest, dass es noch schlimmer ist, als erwartet. Aber klar ist auch: die Sorge in der japanischen Bevölkerung wächst jeden Tag. Und so finden sich immer mehr Leute bei Demonstrationen ein, die vorher nie an öffentlichen Protesten teilgenommen haben. Bei der heutigen Großdemonstration in Tokyo spricht der Veranstalter von 20.000 Teilnehmern.


Die Frage, ob es irgendwas bringt, stellt sich hier natürlich auch. Aber man sieht es ja hier in Deutschland: wenn der Unmut der Bevölkerung groß genug ist, werden auch mal Politiker aufmerksam. Aber bis das soweit ist, hat Japan noch einen sehr langen Weg vor sich.

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