Ja, es gibt sicherlich wichtigeres als die "Frontfrauwahl" von AKB48, über das man momentan aus Japan berichten könnte (kommt als nächstes, versprochen). Aber schließlich hat das Thema sämtliche japanische Mainstreammedien in den letzten Tagen dominiert, da muss doch auch Spiegel Online seinen Beitrag dazu bringen. Und scheint dabei vor lauter junger, hübscher Mädchen auch mal gleich etwas durcheinander zu kommen und zwei, drei Dinge durcheinander zu bringen.
Aber mal von vorne, die kurze Zusammenfassung: AKB48 ist derzeit die Girlgroup in Japan, es gibt sehr viele Mitglieder (laut Wikipedia aktuell 64 an der Zahl) und man kann ihnen dementsprechend auch nicht entkommen. Sie sind wirklich überall, in Fernsehsendungen aller Art, in den Werbungen zwischen den Fernsehsendungen, auf Plakaten, in Zeitungen etc. pp. Nun gibt es jedes Jahr eine "allgemeine Wahl" (総選挙, Sousenkyo), bei der die Fans die Möglichkeit haben, aus den Mitgliedern ihre Favoritin zu bestimmen. Das geschieht allerdings nicht über einen Wahlzettel, statt dessen gibt man seine Stimme über den Kauf einer CD-Single, auf deren Cover sich ein Foto der Favoritin befindet (bzw. gibt es in der CD einen Code mit dem man dann online seine Stimme abgeben kann). Clevere Geschäftsidee, nicht wahr? Und so gab es, wie auch schon bei den letzten Wahlen, angeblich Fans mit offensichtlich eindeutig zu viel Geld, die sogar mehrere tausend CDs ihrer Favoritin gekauft haben.
Soweit steht das ja auch im Artikel bei SpOn, wie auch in dem Artikel bei Reuters, auf dem der SpOn-Artikel offensichtlich basiert (wobei beim Reuters-Artikel noch einiges mehr steht). Was aber der Autor bei Spiegel noch dazufantasiert hat, ist der Umstand, dass die diesjährige Gewinnerin Yuko Oshima als neues Mitglied in die Truppe gewählt wurde und dann auch noch gleich als Frontfrau. Dann frage ich mich allerdings, wie sie als "neues Gesicht" bei der vorletzten Wahl ebenfalls gewonnen hat und bei der im letzten Jahr zweite wurde, was sie auch schon bei der ersten Wahl war. Naja, aber der Autor findet ja schließlich auch, dass diese Asiatinnen eh alle gleich aussehen, da kann sowas ja schon mal passieren.
Wenig überraschend sind auch ganze Passagen aus einem etwas älteren SpOn-Artikel über AKB48 übernommen, wo unter anderem auch der "Sinn und Zweck" der Wahlen richtig beschrieben ist. Vielleicht hätte man den Artikel einfach mal lesen sollen, bevor man ihn für einen neuen verwurstet.
Japanische Popkultur, Architektur, Kunst und anderer Schmonzes!
8.6.12
4.6.12
Liebe im Alter
Heute morgen hörte ich im japanischen (Internet-)Radio ein Lied, bei dem mich der Text stutzen liess... "Watashi ga obasan ni natte mo..." hieß es da, "Selbst wenn ich eine Obasan werde".
(Kleiner Japanischexkurs: "Obasan" ist in dem Zusammenhang in etwa "Frau reiferen Alters" übersetzen. Üblicherweise lernt man es in Sprachkursen mit der Bedeutung "Tante", aber nicht nur die verwandten Tanten sondern überhaupt alle Frauen im Alter zwischen... 30 und 60? spricht man so an. Davor ist man "Oneesan" ("große Schwester"), später dann "Obaasan" ("Großmutter"))
Wenn sie (Chisato Moritaka übrigens) also "Obasan" sei, dann könne sie ja keinen Minirock mehr tragen und auch keinen sexy Badeanzug. Tja, liebt sie ihr Typ dann noch? Wir Männer wollen ja bekanntlich immer die jungen Dinger... (Den kompletten Text gibt es übersetzt hier...)
Als ich Miho auf das Lied ansprach, erzählte sie mir, dass das Lied sehr bekannt sei und immer noch beim Karaoke sehr beliebt. Die Sängerin war in den 90ern ein extrem populäres Idol und Miho erinnerte sich vor allem an auffällig auffällige Kostüme. Typisch 90er halt.
Nach ein bisschen Suche im Netz fand ich dann über Chisato Moritaka noch einige interessante Sachen heraus. Das sie zum Beispiel, anders als die meisten anderen Plastik-Pop-Idole, ihre Lieder und Texte selber schrieb und dazu auch noch Klavier, Gitarre und Schlagzeug (!) bei den Liedern spielte. Dieses Jahr feiert sie übrigens ihr 25stes "Bühnenjubiläum".
Ach ja, das Lied... bitte schön, für Japanischkundige auch mit Untertitel zum Mitsingen. Viel Spaß damit!
(Kleiner Japanischexkurs: "Obasan" ist in dem Zusammenhang in etwa "Frau reiferen Alters" übersetzen. Üblicherweise lernt man es in Sprachkursen mit der Bedeutung "Tante", aber nicht nur die verwandten Tanten sondern überhaupt alle Frauen im Alter zwischen... 30 und 60? spricht man so an. Davor ist man "Oneesan" ("große Schwester"), später dann "Obaasan" ("Großmutter"))
Wenn sie (Chisato Moritaka übrigens) also "Obasan" sei, dann könne sie ja keinen Minirock mehr tragen und auch keinen sexy Badeanzug. Tja, liebt sie ihr Typ dann noch? Wir Männer wollen ja bekanntlich immer die jungen Dinger... (Den kompletten Text gibt es übersetzt hier...)
Als ich Miho auf das Lied ansprach, erzählte sie mir, dass das Lied sehr bekannt sei und immer noch beim Karaoke sehr beliebt. Die Sängerin war in den 90ern ein extrem populäres Idol und Miho erinnerte sich vor allem an auffällig auffällige Kostüme. Typisch 90er halt.
Nach ein bisschen Suche im Netz fand ich dann über Chisato Moritaka noch einige interessante Sachen heraus. Das sie zum Beispiel, anders als die meisten anderen Plastik-Pop-Idole, ihre Lieder und Texte selber schrieb und dazu auch noch Klavier, Gitarre und Schlagzeug (!) bei den Liedern spielte. Dieses Jahr feiert sie übrigens ihr 25stes "Bühnenjubiläum".
Ach ja, das Lied... bitte schön, für Japanischkundige auch mit Untertitel zum Mitsingen. Viel Spaß damit!
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