17.8.08

Kann ich nicht noch was bleiben?

Tscha, das ging jetzt flott, das ist schon der letzte Abend in Tokyo. Ursprünglich sollte es ja morgen nach Obuse weitergehen, aber nach dem Gespräch neulich im Flieger habe ich mich spontan entschieden, in Matsumoto zu stoppen. Von dort kann ich dann auch mal einen Tagesausflug nach Obuse machen.

Aber das ist ja morgen, erstmal das heute (und gestern). Gestern hab ich es dann irgendwann nach Mittag geschafft, mich aufzuraffen und raus zu gehen. Erstmal zum Bahnhof von Ueno, wo ich meinen Gutschein für den JR Pass gegen einen "echten" eingetauscht habe. Was zum Glück recht flott von sich ging, beim letzten Mal im Bahnhof von Tokyo saßen wir glaube ich ne gute halbe Stunde rum.

Anschließend ging es nach... puh, ich vergess das immer, Monzen-nakacho heißt die Station, ich glaub das ist Fukugawa, wo es ein Matsuri (Fest) gab, das sich im wahrsten Sinne des Wortes "gewaschen" hat. Im Laufe dieses Festes tragen verschiedene Gruppen unter großem Hallo und Anfeuerungsrufen Schreine durch die Straßen und die Dinger sehen wirklich schwer aus. Und weil es ja ordentlich heiß ist, werden die Träger regelmäßig ordentlich mit Wasser bespritzt. Ich hab Fotos gemacht, aber irgendwie will die meine Kamera nicht rausrücken...

Ach, übrigens fand dieses Schreingeschleppe natürlich mitten auf einer gut befahrenen Straße statt, die Autofahrer mussten also schön aufpassen, dass sie nicht in so eine Gruppe rauschen. Drumherum gab es noch die üblichen Sachen, die es bei so einem Natsumatsuri (Sommerfestival) halt so gibt: diverse Essenstände mit Yakitori, Yakisoba, Takoyaki, Okonomiyaki, Eis in diversen Varianten, kandiertes Obst, Zuckerwatte, Goldfischangeln, Schießbude usw usf. Zentrum war der örtliche Schrein, wo es auch Zeremonien aller Art gab. Und dazu noch Mädels in Yukata, alles was da sein muss.

Doof war nur: es fing an wie aus Eimern zu regnen. Die Schreinträger ließen sich davon nicht stören, die waren eh schon klitschnass und dieses Fest findet laut meinem Reiseführer auch nur alle 3 Jahre statt. War auf jeden Fall höchst interessant.

Danach bin ich noch weiter Richtung Ebisu. Eigentlich wollte ich mir mal Meguro ansehen, aber leider war es schon so spät und ich hatte ja noch eine Verabredung später am Abend. Also in Ebisu nur flott in den Yebisu Garden, wo man in dem dortigen Hochhaus bis in den 39. Stock fahren konnte. Schöne Aussicht von da oben, besonders nach dem Unwetter gab es einen recht dramatischen Himmel. Ich hab ein paar schöne Fotos, aber wie gesagt, die Kamera will grad nicht.

Am Abend war ich also bei Miho eingeladen. Sie wohnt relativ nah zu meinem Hotel, in einer Gegend hinter dem Ueno Park. Sie wohnt über einer Bäckerei, die ihren Eltern gehört. "Pain de Mie", falls mal jemand im der Gegend in Nezu ist. Die habe ich dann auch gleich mal kennengelernt, mein Gastgeschenk überreicht (Kölsch und Haribo...). Der Tisch war schon gedeckt, reichhaltigst und ohne langen Aufenthalt hieß es auch "Itadakimasu". Dazu gab's Fernsehen, klar Olympia. Kein Entkommen. War auf jeden Fall ein netter Abend, jetzt bin ich bei 2 Familien im Großraum Tokyo jederzeit willkommen. Zum Abschied gab's noch jede Menge Geschenke in Form von (huch!) Backwaren, schon mal Mitbringsel für zu Hause.

Für heute bin ich zu müde, da schreib ich morgen im Zug nach Matsumoto weiter. Vielleicht rückt dann die Kamera auch Bilder raus.

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