16.11.05

Endspurt

Kanazawa, die letzte Etappe. Ich bin wieder in einem Ryokan, das heißt wieder einmal ein traditionelles Tatamizimmer. Die übliche Ausstattung, Futon, ein Tisch, Fernseher, Telefon. Internet gibt's glaub ich auch, aber ich befürchte, die Reichweite des WLAN-Signals ist nicht stark genug. Aber da mach ich mir jetzt nicht auch noch groß Stress wegen. Ich bin um 14 Uhr in Kanazawa angekommen und hab die Unterkunft auch direkt gefunden. Leider gab mir der Herr am Empfang zu verstehen, dass der Check-in erst um 16 Uhr möglich ist. Also musste ich 2 Stunden rumkriegen. Logisch, erst mal die Umgebung erkunden. Leider ist es hier doch sehr herbstlich, ziemlich kühl und verregnet. Ich hoffe das wird morgen was besser, schließlich will ich mir einen Garten ansehen. So viel gab es in der näheren Umgebung allerdings nicht zu sehen. Am Eingang zum Bahnhof steht ein ziemlich beeindruckendes Holztor...

und eine Digitaluhr, der Anzeige sich aus kleinen Wasserfontänen zusammensetzt. Sehr witzig!

Was ich dann fand, war ein Gebraucht-buch/-CD/-DVD-Laden. Da mein Japanisch zum lesen eines Buches noch nicht ausreicht und die DVDs auch fast immer ohne englische Untertitel ausgestattet sind beschränkte sich meine Auswahl auf CDs. Und wie sollte es auch sein, ich bin wieder mit 3 neuen "alten" CDs aus dem Laden gegangen. Diesmal tatsächlich auch nur von japanischen Künstlern, aus der Ecke J-Pop, zwei CDs von Puffy (haben nix mit dem Rapper zu tun) für je 300 Yen und eine CD von Aiko für 1600 Yen. Angesichts der Tatsache, dass ich für die CDs neu mal so jeweils rund 3000 Yen hätte hinlegen dürfen also ein feines Schnäppchen. Etwas unheimlich war die Kassiererin, die alles irgendwie ganz genau machte und jede ihre Äußerung mit einer Geste unterstrich. Zuerst hab ich nicht ganz verstanden, was sie wollte, bis ich merkte, dass ich u.a. statt einer 100 Yen eine 50 Yen Münze hingelegt habe. Nun ja, japanische Kassierer machen aus jedem Einkauf eine besondere Zeremonie, bei der jungen Dame war das irgendwie noch besonderererer...

Es blieb noch Zeit um sich im Supermarkt ein Abendessen auszusuchen, das einem freundlicherweise auch gleich in der Mikrowelle warmgemacht wird. Service wo man hinguckt. Schließlich durfte ich dann auch im Ryokan einchecken, bekam von der Dame des Hauses das Bett gemacht (das kann ich mittlerweile auch selber, aber naja, ich will hier keinen davon abhalten zu helfen) und später noch was Tee gebracht, für eine kleine Runde Tee. Jetzt bin ich satt und müde und das ist auch gut so, denn schließlich will ich morgen wieder früh raus, um gleich als erstes in einen von Japans schönsten Gärten, den Kenroku-en, anzusehen und dann noch ins Museum für Moderne Kunst, welches auch sehr vielversprechend aussieht. Die haben da wohl auch eine Installation von James Turell, der mich ja schon im Chichu Museum schwer beeindruckt hat. Ich bin sehr gespannt.

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