8.11.05

Kyoto braucht seine Zeit mit mir

Mist, noch immer nicht weitergekommen in Sachen Internet. Immerhin läßt sich die Suche nach einem WLAN-Hotspot und die Erkundung der Stadt vortrefflich verbinden. Immerhin bin ich schon so weit, dass ich weiss, dass in der Kaffeehauskette "Seattles Finest" (oder so) immer ein solcher Hotspot vorhanden ist. Jetzt muss ich nur noch so einen Laden finden. Nun ja, nachher will ich mal in Richtung Shopping- / Entertainmentdistrikt, da sollte doch so etwas zu finden sein.

Heute war ich dann erstmal im Bereich südlich des Bahnhofs. Kyoto wird durch den Bahnhof in zwei Teile geteilt, den südlichen und den nördlichen Teil. Von meinem Besuch im südlichen Teil war ich allerdings wenig angetan. Ich fühlte mich manchmal an Kleinstädte in Süditalien (die eher heruntergekommenen) oder Los Angeles erinnert. Da muss ich nicht mehr hin. Das einzig ansehbare war To-ji, wieder mal so'n Tempelding mit wieder so nem Pagodenteil. Ganz ehrlich gesagt, mir kommen die Dinger langsam an den Ohren raus. Trotzdem ein Foto:


Viel putziger dagegen war die Gruppe Kleinkinder auf Ausflug:


Unterwegs hab ich auch wieder feststellen dürfen, dass Leute, die sich in Deutschland gerne mal über Radfahrer aufregen, nienienieniemals nach Japan kommen dürfen. Außer sie haben eine extrem hohe Toleranzschwelle. Denn die japanischen Radfahrer fahren wo sie wollen, ohne viel Rücksicht auf Verluste, Radwege werden nur im Notfall benutzt und Licht in der Dunkelheit auch. Die Radfahrer in Deutschland sind wahre Engel dagegen!

Auch aufgefallen ist mir mal wieder, dass die Japaner zwar in Sachen Umweltschutz ordentlich aufholen (Müll wird hier ungefähr so getrennt wie bei uns zum Beispiel), aber von einem absolut nicht lassen können: Dinge einpacken. Zum Beispiel hab ich mir heute mal ein Päckchen Schokolade geholt. Natürlich ist die kleine Pappschachtel in Cellophan eingewickelt. Öffnet man die Packung fallen einem ein Dutzend Stücke Schokolade entgegen. Jedes einzelne natürlich in einem bunten Papierchen verpackt. Bei Kaugummis das selbe, ich meine die in Drageeform. Jedes einzelne artig verpackt. Das Problem ist allerdings: Mülleimer in der Öffentlichkeit sind eine Rarität. Wenn man Glück hat, stehen an einer Bushaltestelle welche. Wenn man noch mehr Glück hat vielleicht auch einem neben den siebzehntrilliarden Automaten hier. Dann aber natürlich nur für PET-Flaschen und Dosen, versteht sich. Meistens darf man den Müll allerdings brav eine Weile mit sich herumtragen.

Meine Anrufe konnte ich gestern abend auch erledigen, ich habe Flo (aka Ramza ausm Maniacforum) erreicht, der hier in Kyoto studiert. Mit dem wollte ich mich auch heute nachmittag mal treffen, ich hoffe der zeigt mir mal interessante Punkte hier. Bisher bin ich von Kyoto nämlich ganz ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht. Aber kann ja noch werden.

Ebenfalls erreicht habe ich Rei, die in der Nähe von Osaka lebt. Die spricht ein lustiges Englisch, einen heftigen australischen Schlag mit einer Prise japanischem Akzent. Dummerweise war sie grade beschäftigt als ich anrief und als sie zurückrief, war es schon Mitternacht, ich grad eingeschlummert und zu spät am Telefon. Naja, das kriegen wir auch noch hin.

Ich werd mich jetzt wieder raus begeben und mal schauen, wie es sich hier shoppen lässt und so...

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