8.11.05

Es geht doch...

Na gut, werde ich meine Meinung zu Kyoto doch ein wenig revidieren müssen. Nach einem ausgiebigen Ausflug in Downtown-Kyoto (das halt etwas entfernt vom Bahnhof liegt) bin ich doch noch auf diverse interessante Ecken gestoßen. Zum einen habe ich mal wieder einige nette Geschäfte aufgetan. Mittlerweile gehe ich offensichtlich lieber irgendwelche Läden durchforsten, als irgendwelche Tempel anzugucken. Dort in dieser Einkaufspassage habe ich dann auch Florian mitsamt Kommolitonen Bastian getroffen, die mir in "der" Spielhalle Kyotos auch scheinbar übermächtige Japaner in Street Fighter 3 Third Strike (oder was weiss ich) schlagen kann. Danach sind wir noch zu zwei "Bathing Ape"-Shops gegangen, in denen diese Woche eine neue (natürlich extrem limitierte) Kollektion von Sneakern verkauft werden. In Zusammenarbeit mit Marvel kann man dann Donnerstag dann also "Hulk", "Fantastic Four", "Thor" oder "Captain America"-Schuhe kaufen. Nicht das die beiden große Marvelfans oder so etwas werden, da bei solchen Sonderauflagen mit einer hohen Wertsteigerung zu rechnen ist, kaufen sie sich du Schuhe als reines Spekulationsobjekt.

Die Bathing Ape-Shops sind übrigens a) sehr gut versteckt und b) sehr schick aufgemacht. Man muss schon wissen wo man suchen muss und traut sich dann drinnen kaum die Ware anzufassen, so exklusiv sieht das alles aus. In einem solchen Laden in Deutschland würde ich mit ausnahmslos arroganten Angestellten rechnen, hierzulande sind die Bedienungen aber alle ausgesprochen freundlich. Aber das ist hier ja eh Standard, der Kunde ist hier sowas von König. Beim Betreten des Ladens schallt einem mindestens ein "
Irasshaimaseee!" (sowas wie "Wie kann ich ihnen behilflich sein?") entgegen. Manchmal rufen das die Angestellten auch einfach so in den Raum, oder ein Vorgesetzter kommt zum Beispiel aus dem Lager, ruft erstmal sein "Irasshaimaseee!" und die anderen Angestellten antworten mit dem gleich Ruf. Beim verlassen bedankt man sich artig mit "Arigato gozaimashitaaaa!", auch wieder nur mindestens einmal. Selbst wenn man nur mal kurz geguckt hat.

Nachdem sich Bastian von uns verabschiedet hat, bin ich mit Flo erstmal in ein Ramen-Restaurant eingekehrt. Dort gab's dann zum ersten Mal amtlichen japanischen Ramen. Davon bin ich immer noch pappensatt und lecker war's dazu auch noch. Und schön laut schlürfen macht auch viel Spaß.

Anschließend sind wir noch durch das ehemalige Geishaviertel Gion gezogen. Dort gibt es noch jede Menge Häuser im "alten" Stil, die Straße ist nicht asphaltiert, es gibt keine Neonreklame, alles eher bedächtig. In diesen Straßen sind auch einige ziemlich exklusive Restaurants angesiedelt, 4000 Yen für ein Essen sind da wohl die unterste Grenze. Auf unserem Zug durch Gion sind wir auch zufällig an den Dreharbeiten für einen Fernsehfilm vorbeigekommen. Dabei hatte die Kameracrew die Gasse, in der gedreht werden sollte nicht abgesperrt. Das heißt sie mussten immer brav warten, wenn man wieder noch jemand dringend durch diese Gasse musste (und das mussten irgendwie einige, obwohl es recht offensichtlich war, dass dort gedreht wird). Nachdem die Szene abgedreht war (hat nichtmal ne Minute gedauert) zog dann eine Gruppe Mädels zu den beiden Schauspielern und wollte ein Foto mit den beiden. Der Freude nach zu urteilen, die die Mädels an den Tag legten nachdem ihrer Bitte stattgegeben wurden, sind die beiden Schauspieler wohl doch etwas bekannter. Ich kannte sie auf jeden Fall nicht. ;-)

Unterwegs sind wir noch unter anderem am Kyoto'er Beer Keller vorbeigekommen. Wir konnten gerade noch wiederstehen dort reinzugehen, auch wenn der Werbespruch draussen ziemlich einladend war:


Auch nicht zu verachten ist der Trinkspruch, der eine Wand des Bierkellers ziert:


In diesem Sinne trinke ich mir jetzt noch was, dann geht's ins Bett und morgen, ja morgen stell ich den ganzen Kram wohl hoffentlich endlich online!

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