3.8.09

Cosplayer aller Länder, versammelt euch!

Am vergangen Wochenende gab's wieder einige Bonner, die sich erst mal verwundert die Augen rieben und sowas in der Richtung dachten wie: "Wo machen denn die außergewöhnlich ungewöhnlich gekleideten Teenager hier und warum schleppen sie ein zwei Meter langes Schwert aus Pappmaché mit sich herum?" Doch schnell fiel ihnen dann ein, dass es mal wieder Zeit für dieses Mangatreffen sein muss. Und in der Tat, so war es, die Animagic fand wieder statt. Und rund um die Beethovenhalle wimmelte es nur so von Cosplayern, meist Teenager in allen möglichen (und weiß Gott auch unmöglichen) von Manga und Anime inspirierten Kostümen.

Nun hab ich nichts gegen gutes Cosplay. Aber wie heißt es so schön: "Das Gegenteil von "Gut" ist "Gut gemeint"." Gutem Cosplay sieht man nicht an, dass es in mühevoller Arbeit selbstgeschneidert / gebastelt ist. Und, so oberflächlich bin ich halt, der Inhalt muss auch stimmen. Es hat ja auch seinen Grund, warum die meisten Modeschöpfer ihre Kreationen nicht selber anziehen und auf dem Laufsteg präsentieren. Natürlich kann man Respekt davor haben, wenn jemand soviel Mut hat, seinen unförmigen Teenagerkörper in ein mehr aus Nichts denn aus Stoff bestehendes Kostüm zu quetschen und damit durch die Innenstadt zu stolzieren. In meinen Augen geben sich solche Leute nur der Lächerlichkeit preis und tragen nicht dazu bei, dass dieser Teil der Kultur ernstgenommen wird. Aber vielleicht, wie bei so viele Jugendbewegungen, will man ja auch gar nicht ernstgenommen werden... so ging's dem Punk auch, und mittlerweile gibt's selbst bei kik T-Shirts im vermeintlichen "Punklook".

Wie auch immer, diese Jugendbewegung ist mittlerweile in weiten Teilen der Welt angekommen, eine Tatsache die auch in Japan angekommen ist und so gab es ebenfalls am letzten Wochenende in Nagoya den offiziellen "World Cosplay Summit". Die Sieger der letzten Jahre lesen sich überraschenderweise ähnlich wie die letzten Gewinner der Fußball-WM: Brasilien (2006 und 2008), Italien (2005) und Frankreich (2007). In diesem Jahr haben sich die Veranstalter mal nicht die Butter vom Brot nehmen lassen und gewannen die diesjährige Veranstaltung. Auf der offiziellen Seite gibt's reichlich Fotos (und auch ein paar Videos, wofür man aber mal wieder irgendeinen Player installieren soll...). Da kann sich gerne jeder selber ein Urteil bilden, ob ihm das gefällt oder nicht.

2.8.09

Leeres Odaiba


Empty Odaiba, originally uploaded by DocSnoek.

Heute ist so ein trüber Sonntag, perfekt um sehnsüchtig in Erinnerungen zu schwelgen. Dieses Bild hier zum Beispiel entstand während meiner ersten Japanreise im November 2005, um genau zu sein in Odaiba, einer künstlichen Insel in der Bucht Tokyos. Während meines Besuchs wirkte wirklich alles etwas künstlich auf mich in diesem neuen Stadtteil. Zu dieser Künstlichkeit kam dann ein gehöriges Mass an Einsamkeit, als die Abenddämmerung anbrach. Ich spazierte über weite, großzügig angelegte Boulevards, ganz allein, keine Menschenseele weit und breit. Für mich ist Odaiba ein perfektes Beispiel für den Unterschied zwischen der künstlich konstruierten und der organisch gewachsenen Stadt.

Erinnerungsstücke

Ich durchforste gerade ein paar alte Fotos meiner vorherigen Japanreisen und bin dabei auf noch zwei alte Videos gestoßen, die ich gleich mal bei YouTube hochgeladen habe.

Zum einen hätten wir da die monströsen Spinnenkrabben, die man im Aquarium von Osaka sehen kann. Ich fühle mich immer an "Krieg der Welten" erinnert, wenn ich die Viecher sehe...


Und dann hätten wir noch diesen (vermutlichen) Obdachlosen, der in Asakusa in der Nähe der Brücke sass, auf einem leeren Blechkanister rumschlug und dazu auf der Mundharmonika improvisierte. Und das ganze noch mit einem kleinen Verstärker für den wirklich letzten hörbar zu machen: