29.9.06

Kleine Musikvideoshow

Nachdem ich mich hier hab lange Zeit nicht mehr blicken lassen, gibt's jetzt erstmal zur Überbrückung einfach mal wieder ein kleines YouTube-Inferno. Nächste Woche hab ich Urlaub, dann gibt es garantiert auch wieder mehr zu lesen hier!

Die neue Single von Base Ball Bear heißt "Stand by me" und auch hier gibt es wieder die übliche Dosis Gitarrenpop:



Nach dem Desaster, sich mit Dexter Holland von Offspring zusammen zu tun, haben Puffy diesmal eine weitaus angenehmere Kollaboration gewählt und haben sie ihre neue Single "Hazumu Rhythm" mit dem Tokyo Ska Paradise Orchestra aufgenommen. Zwar ist der Sommer so gut wie vorbei, aber gute Laune machts trotzdem:



Tommy Heavenly 6 hat mal wieder eine neue Single draußen, passenderweise mit Halloween-Trick-or-Treat-Video. Mindestens genau so merkwürdig wie der Titel,
"Lollipop Candy ♥BAD♥ Girl". Das hier ist übrigens nur die kurze Version, auf ihrer Homepage gibt es noch eine 10 minütige Version.


5.9.06

Das etwas andere Orchester

Manchmal braucht es halt eine kleine Verkettung glücklicher Umstände um bestimmte Dinge herauszufinden. Heute zum Beispiel herausgefunden, wer hinter der großartigen Musik von Pitagora Suicchi und dem dezent bekloppten Anime Azumanga Daioh steckt. Verantwortlich für diese etwas andere musikalische Untermalung ist das Kuricorder Quartett. Die haben aber nicht nur Fernsehserien mit Ukulele, Blockflöte und Tuba vertont, sondern haben auch schon diverse Alben vor allem mit Coverversionen wie "Bohemian Rhapsody" von Queen oder dem Imperial March von Star Wars aufgenommen. Einen kleinen Einblick in ihr schaffen kann man sich im digitalen Archiv von Space Shower verschaffen (Edit: Konnte man. SSTV hat das Special von der Seite genommen, aber im Livearchiv gibt es noch genug andere Dinge zu entdecken). Viel Spaß! Wem es gefällt, kann die CDs zum Beispiel bei PlayAsia erwerben.

1.9.06

Das Alte im Neuen

Es ist weder warm noch kalt. Der Himmel ist bedeckt, das Licht dadurch grell. Kopfschmerzen machen sich breit, der Wind weht leichten Nieselregen heran. Über eine nur für Bus und Bahn konzipierte, auf Stelzen gebaute Straße bin in Oberhausens Neuer Mitte angekommen. Die neu geteerten Straßen sind menschenleer, nur selten kommt ein Radfahrer mir entgegen. Nur im nahegelegenen Centro-Shoppingmall wälzen sich die Menschenmassen.

Mein Ziel ist aber das etwas Abseits gelegene Gasometer. Der Weg dorthin führt vorbei an einem Vergnügungspark, der mit seinen im chinesischen Stil gebauten Häusern seine Künstlichkeit in die Welt hinausposaunt. Ich fühle mich an Odaiba erinnert, wo vieles so wirkte, als wäre es nicht gewachsen, sondern nur in die neue Umgebung hereintransplantiert.

Nach einem kurzen Fußmarsch ist das Ziel erreicht. Am Kassenhäuschen vorbei (im Zentrum für Internationale Lichtkunst in Unna gab es ein Kombiticket) und dann hinein in den über 100 Meter hohen Stahlzylinder. Der Innenraum ist in zwei Etagen unterteilt. Im Untergeschoß werden die bisher im Gasometer veranstalteten Austellungen und Geschichte des Industriedenkmals vorgestellt. Das Obergeschoß wurde durch die Künstlerin Christina Kubisch in eine Licht-Klanginstallation namens "Licht Himmel" umgebaut. Der Blick Richtung Decke und die nur langsam verhallenden Geräusche lassen einen die gigantischen Ausmaße dieses Gebäudes erahnen. (Für einen kleinen Eindruck, der der Realität nicht wirklich gerecht werden kann, ein kurzes Video)



Mit dem Panoramaaufzug geht es auf die Aufsichtsplattform auf dem Dach des Gasometers, von wo man einen guten Ausblick auf das sich zu allen Horizonten ausbreitende Ruhrgebiet hat. Schwindelerregend ist auch der Blick von oben im Inneren des Gasometers.

Also wieder mit dem Aufzug nach unten, wo man beim Blick auf den künstlichen Sternenhimmel noch etwas die Echos von Gongs, Walen oder Kinderstimmen verfolgen kann.

Am Ausgang warf ich noch einen Blick ins Gästebuch. Die letzten Einträge sprachen von Einfallslosigkeit und Langeweile. Für mich war dieses eine Kunstwerk beeindruckender und faszinierender als so manche mit Exponaten vollgestopfte Ausstellung. Und schließlich bot dieses alte Industriegebäude noch ein Refugium vor all der Künstlichkeit der Neuen Mitte.

Es werde Licht

Unna ist sicherlich nicht unbedingt die erste Stadt, die einem in den Sinn kommt, wenn es um Orte von kulturellem Interesse geht. Und doch hat Unna etwas, was (so behauptet es zumindest die Internetseite) weltweit einzigartig ist: ein Museum, welches sich ausschließlich mit Lichtkunst widmet. In den Kellerräumen der ehemaligen Lindenbrauerei hat sich im Jahre 2001 das Internationale Zentrum für Lichtkunst eingerichtet. In riesigen Gewölben, zwischen schweren Stahlträgern und verwitterten Gärbecken finden sich verschiedenartigste Lichtinstallationen internationaler Künstler.

Ausschlaggebend für mich, den Besuch des Zentrum für Lichtkunst zwingend zu machen, ist der Umstand das einer dieser Künstler der von mir hier ja schon diverse Male angepriesene James Turrell ist. In einem der Kellerräume findet sich ein Raum, ganz ähnlich dem, der mich im Chichu-Museum auf Naoshima so sehr fasziniert hatte. Zuerst wiesen mich die beiden Museumsführerinnen (das Museum kann nur während einer Führung besucht werden. Ich war übrigens der einzige Besucher bei diesem Termin...) darauf hin, Einmalüberschuhe anzuziehen. Man betritt einen völlig in violettes Licht getauchten Raum an dessem gegenüberliegenden Ende scheinbar ein weißer Rahmen in der Luft schwebt. Durch die geschickte Beleuchtung (und den "runden Ecken") fällt es zunächst schwer, die Dimensionen des Raumes auszumachen. Manchmal hat man auch den Eindruck, der Raum sei mit Nebel gefüllt. Dreht man sich um, sieht man, dass der Eingang des Raumes von einem Blau leuchtenden Rahmen umfasst ist... dummerweise fiel gerade, als ich den Raum verlassen wollte einer der Leuchtröhren aus, die diesen Rahmen beleuchtete.

Aber nicht nur die Installation Turrells war faszinierend, auch in den anderen 10 Räumen gab es interessantes zu sehen. Und dank den ausführlichen Hintergrundinformationen der Museumsangestellten gab's auch noch im wahrsten Sinne des Wortes Erleuchtendes dazu (ein Wortspiel sei mir erlaubt...).

(Danke noch an Flickr-User pehei für das Foto!)