31.8.06

Das YouTube-Dilemma

Ich hatte ja ein wenig gehofft, YouTube könnte sowas wie das Fernsehen von morgen sein, vor allem was Musikvideos angeht. Klar, eigentlich ist die Seite vor allem darauf ausgelegt, private Videos mit der Welt zu teilen. Aber natürlich wimmelt es nur so von diversen vom Fernsehen "geklauten" Inhalten. Und mit dem wachsenden Erfolg der Seite werden nun die Rechteinhaber, sprich die Fernsehsender darauf aufmerksam. Mit der Konsequenz, dass beispielsweise eine vielzahl der von mir verlinkten Videos mit japanischem Ursprung nicht mehr verfügbar sind. Aber wie das halt immer so ist, das Web (bzw. deren Nutzer) findet immer einen Weg. Die Jagd ist sicher nicht beendet.

Return of the KulTour

Nachdem ich das Wochenende in Kalifornien verbracht habe (nein, nicht das sondern das hier...), hieß es für diese Woche wieder zur planmäßigen Kulturexpedition durch NRW zurückzukehren. Bei den drei auf dem Programm stehenden Zielen handelt es sich um ehemalige Industriestandorte - es ging ins Ruhrgebiet. Erstes Ziel war die Zeche Zollverein in Essen. Dort wurde vor kurzem die Ausstellung "Entry 2006" eröffnet, deren Untertitel eigentlich schon (fast) alles erklärt: "Wie werden wir morgen leben? Perspektiven und Visionen im Design"

Austellungsort war die nach Plänen von Rem Koolhaas sanierte ehemalige Kohlenwäsche der Zeche. Eine lange Rolltreppe führte ins Innere des Gebäudes...

wo einen noch Überreste der industriellen Nutzung in Form riesiger Maschinen. Noch wirkt alles ein wenig unfertig, viele Dinge, wie die Designerurinale z.B. wirken ein wenig verloren in der Wucht eines solchen Industriegebäudes.
Die Ausstellung selbst ist fünf "Unterausstellung" aufgeteilt, die sich neben der zukünftigen Wohnrausnutzungen auch mit beispielweise der Haut von Morgen oder den Möglichkeiten der Bioingenieurskunst beschäftigt. Da muss häufig die eigene Vorstellungskraft einige Arbeitleisten, denn wenn sich Gebäude in Architektenentwürfen Seepflanzengleich in Innenstädten wuchern, dann passt das kaum in unser heutiges Stadtbild.

Es gibt aber auch genügend faszinierendes und sicherlich problemlos verwirklichendes zu sehen. Die transportablen Inneneinrichtungen oder gar kompletten Zimmer des Projektes "Nohotel" würden sich auch gut in meiner Wohnung machen. Der Prototyp des von der Decke hängenden Zimmers im Zimmer erinnerte mich an die guten alten Höhlen, die wohl jeder in seiner Kindheit aus Bettdecken u.ä. zusammengebaut hat.

Zwischen vielen theoretischen Entwürfen, praktisch umsetzbaren und einigem an un-umsetzbaren kommt man am Ende mit einigen Ideen aus der Kohlenwäsche, wie denn das Leben von morgen aussehen mag. Vieles wird sicherlich beispielsweise am Konservatismus von Architekten, aber auch vor allem deren Kundschaft scheitern und nie realisiert werden, doch am Ende wird auch klar, man selber kann auch schon einiges für die Gestaltung der Zukunft tun.

24.8.06

Freedom for the people

Katsuhiro Otomo (AKIRA) präsentiert einen 6-minütigen Prolog zu seinem neuen Projekt "FREEDOM". Die direkten Links: low / medium / high . Das ganze wird wohl eine 6-teilige Miniserie mit jeweils halbstündigen Episoden. Offensichtlich ist das ganze digital produziert, den Charakteren sieht man bei den Animationen doch ziemlich ihre Computergrafikherkunft deutlich an. Insgesamt ist Otomos Handschrift natürlich überdeutlich und Parallelen zu AKIRA sind auch in rauen Mengen vorhanden. Ab Oktober gibt es dann das fertige Ergebnis in Japan zu sehen.

23.8.06

Deutschland, wie es rockte

Heute stand der Besuch des wohl von mir meist besuchten Museums, dem Haus der Geschichte, auf dem Programm. Das hat nämlich den unschlagbaren Vorteil, das dort kein Eintritt genommen wird. Nun ja, und die Wechselausstellungen sind halt auch ganz interessant. Diesmal gab es die Ausstellung "Rock! Jugend und Musik in Deutschland", die, wie der Titel unschwer wiedergibt, die Geschichte der Rockmusik in den beiden Deutschlands. Am Anfang steht Elvis, am Ende stehen Love Parade und Nazimusik. Dazwischen gibt es diverse Erinnerungsstücke wie Instrumente der Beatles oder Teile des Studios von Can, aber auch, und das war meistens das interessanteste, private Aufzeichnungen und ähnliches. Dann natürlich noch, geht ja nicht ohne, eine Vielzahl von Ton- und Filmdokumenten. Allein schon die Ausschnitte aus dem U2-Rockpalastauftritt vom Anfang der 80er, wie unpassend käme sich Bono wohl heutzutage auf so einer "schäbigen" Minibühne vor.

Ein weiteres Highlight war dann noch das Original 80er-Jugendzimmer...brr... wie eine Zeitmaschine. Leider rauschte, als ich kurz vor dem Ende der Ausstellung war, wiedermal eine Schülgruppe in die Ausstellung. Die ganz offensichtlich nicht das geringste Interesse an den "ollen Kamellen" hatten, sondern schnurstracks a) den zum zuvor genannten Jugendzimmer gehörigen Kicker besetzten oder b) zum Ende der Ausstellung liefen, um zu sehen, was es so gibt, das sie auch kennen. Dummerweise war das auch der große Schwachpunkt der Ausstellung, die 90er waren so gut wie kein Thema. Hiphop wurde kurz angeschnitten (ein paar Breakdance-Exponate und eine klitzekleine Sprayervitrine), eine Absage an die Loveparade und eben der Kampf gegen Rechts bzw. die Nazimusik. Vermutlich gibt die Musik dieser Zeit wohl noch nicht genug historisches her (wenn sie es denn mal überhaupt tun wird). Aber ein paar Zeilen über die Hamburger Schule zum Beispiel hätte man wohl doch noch verlieren können. Leider geben die Räumlichkeiten für die Wechselausstellungen auch nicht viel mehr an Platz her. Da wird man wohl lieber diesen Platz spektakuläreren Sachen überlassen haben.

Wolle Foto kaufen?

Mein Besuch brachte zwar statt Museumsbesuchen "nur" einen ausgiebigen Einkaufsbummel mit sich, dennoch blieb das "Kultour"-Thema nicht zurück. Am interessantesten zwischen all den Second Hand- und Jungdesignerläden war für mich nämlich die Galerie "Lumas" im Nobelkaufhaus "stilwerk" nahe der Kö. "Lumas" möchte die jenigen ansprechen, die sich für Kunst interessieren, aber nicht daran denken, sich welche zu kaufen. Was ja meistens ganz einfach am Preis scheitert. Bei "Lumas" hat man die Möglichkeit Fotografien bekannter oder auch noch nicht so bekannter Künstler zu durchaus vernünftigen Preisen zu erwerben (nicht nur in den derzeit 6 Gallerien in Deutschland, sondern auch online). Bei den diversen Künstlern die im Programm sind, dürfte für so ziemlich jeden etwas zu finden sein. Aber selbst dafür fehlt mir momentan das Geld...

21.8.06

NRW-Kultour Tag 1

Ich habe endlich mal länger Urlaub und um die Zeit (gerade bei dem momentan vorherrschenden Wetter) sinnvoll zu nutzen, werde ich die kommenden 2 Wochen dazu nutzen, mal zu sehen, was NRW so alles an interessanten kulturellen Dingen zu bieten hat.

Für den Anfang bin ich nicht groß in die Ferne geschweift, sondern bin einfach in Bonn geblieben und habe die "Guggenheim Collection"-Ausstellung in der Kunst- und Austellungshalle besucht. Definitiv schon mal kein allzu günstiger Spaß, mit 12 Euro Eintritt und 4 Euro für eine Audioführung. Aber es gibt schon eine Menge interessanter Werke zu bewundern, von Picasso und Kandinsky bis zu Warhol. Allerdings war es dann doch nicht so die großartige Idee vormittags dorthin zu gehen, angesichts der Schulklassen, die während dieser Zeit durch die Ausstellung getrieben werden. Aber in den späteren Räumen verteilten sich die Menschenmengen glücklicherweise etwas.

Häufig war es allerdings auch einfach zu eng, um all die Bilder in Ruhe zu betrachten und auf sich wirken zu lassen. Aber so ist das halt mit diesen "Must see"-Ausstellungen. Wirklich optimal ist dafür wohl kein Museum. Insgesamt gesehen gibt es aber sicherlich weitaus schönere und interessantere Museumsbauten als die Kunst- und Ausstellungshalle.

Was die ausgestellten Kunstwerke angeht, so gab es durchaus interessantes zu sehen. Beispielsweise die künstlerische Entwicklung von Kandinsky oder Picasso. Oder auch zum Beispiel die Einflüsse der Künstler des späten 19./frühen 20. Jhd. auf heutige Künstler und Illustratoren. Ein perfektes Beispiel ist das Bild "Der rote Turm" des italienischen Surrealisten Giorgio di Chirico.


Der geneigte Videospielekenner ahnt vermutlich an was ich erinnert wurde: das gerne mit "Sind Videospiele Kunst?"-Diskussionen in Verbindung gebrachte ICO:


Also trotz all der Störfaktoren eine durchaus interessante Ausstellung. Morgen soll es dann gen Düsseldorf gehen. Mal schauen was die Landeshauptstadt so im Angebot hat...

久しぶり!

Durch Jean Snow bin ich auf "Sekai", die neue Single von Chara, aufmerksam geworden. Chara ist eine der ersten Jpop-Sängerinnen, die ich namentlich kannte, auf Grund ihrer Hauptrolle in Shunji Iwai's großartigen Film "Swallowtail". Das neue Video gibt es bei YouTube und somit auch gleich hier zu sehen. (Edit: Oder halt auch nicht, denn bei YouTube gibt es das Video nicht mehr. Immerhin gibt es auf der Seite ihrer Plattenfirma noch einen 45 sekündigen Ausschnitt aus dem Video zu sehen.) Definitiv noch immer eine der interessanteren Jpop-Künstlerinnen.


15.8.06

Das ganz andere myspace

Mittlerweile ist es auch in Deutschland schon so weit, jeder will/soll/muss eine myspace-Seite haben (jo, ich auch...). Mariko war jetzt so nett und hat mich zu mixi eingeladen. mixi ist ein japanisches Equivalent zu myspace, allerdings mit ein paar entscheidenden Unterschieden. Erstmal ist die Seite (natürlich) nur auf Japanisch. Dann kann sich nicht jeder der will einfach so anmelden, sondern muss von bereits bestehenden Mitgliedern eingeladen werden. Und dann noch der nicht zu verachtendende Faktor, dass nicht jeder auf Teufel komm raus seine Seite im eigenen Design "verschönern" kann. Dieser Umstand macht für mich die meisten myspace-Seiten absolut Augenkrebserzeugend. Die mixi-Seiten sind (zumindest derzeit noch) alle einheitlich, in einem eher zurückhaltenden Design aufgemacht. Ich bin mal gespannt, ob das so bleibt.

Nun ja, jetzt versuche ich auf meiner mixi-Seite meinen bescheidenen Japanischkenntnisse umzusetzen und ein paar Einträge auch dort zu machen. Falls jemand interessiert sein sollte auch bei mixi mitzumachen, einfach mal bei mir melden.

Ach ja, als unerlässliches Tool bei der Navigation durch japanische Seite hat sich bei mir inzwischen die Firefoxerweiterung "rikaichan" etabliert. Extrem hilfreich!

Meta-Eintrag

Die Essenz die die meisten Blogs ausmacht, einfach das verlinken was andere berichten. Ich gehe noch einen Schritt weiter, denn ich verlinke auf eine Linksammlung. Momus sammelt in diesem Eintrag seines Blogs diverse andere englischsprachige Blogs, die sich mit Japan befassen. Viel Spaß beim durchklicken, es sind einige interessante Blogs dabei.

13.8.06

Man muss ja nicht immer alles selber machen

Damit hier endlich mal wieder was passiert... zuletzt hatte ich ja u.a. davon berichtet, dass hier in Bonn die "AnimagiC" stattfand. Fotos hab ich dann selber doch keine gemacht, aber dafür gibt es ja auch andere Leute. Hier also mal ein Einblick von dem, was sich an diesem "AnimagiC"-Wochenende hier in Bonn so rumtrieb (Link):

("Nirwana"... *heul*) Einige Kostüme sind ja in der Tat ganz schön aufwändig. Ach ja, in Japan sieht dann sowas ungefähr so aus (Link):