23.8.06

Deutschland, wie es rockte

Heute stand der Besuch des wohl von mir meist besuchten Museums, dem Haus der Geschichte, auf dem Programm. Das hat nämlich den unschlagbaren Vorteil, das dort kein Eintritt genommen wird. Nun ja, und die Wechselausstellungen sind halt auch ganz interessant. Diesmal gab es die Ausstellung "Rock! Jugend und Musik in Deutschland", die, wie der Titel unschwer wiedergibt, die Geschichte der Rockmusik in den beiden Deutschlands. Am Anfang steht Elvis, am Ende stehen Love Parade und Nazimusik. Dazwischen gibt es diverse Erinnerungsstücke wie Instrumente der Beatles oder Teile des Studios von Can, aber auch, und das war meistens das interessanteste, private Aufzeichnungen und ähnliches. Dann natürlich noch, geht ja nicht ohne, eine Vielzahl von Ton- und Filmdokumenten. Allein schon die Ausschnitte aus dem U2-Rockpalastauftritt vom Anfang der 80er, wie unpassend käme sich Bono wohl heutzutage auf so einer "schäbigen" Minibühne vor.

Ein weiteres Highlight war dann noch das Original 80er-Jugendzimmer...brr... wie eine Zeitmaschine. Leider rauschte, als ich kurz vor dem Ende der Ausstellung war, wiedermal eine Schülgruppe in die Ausstellung. Die ganz offensichtlich nicht das geringste Interesse an den "ollen Kamellen" hatten, sondern schnurstracks a) den zum zuvor genannten Jugendzimmer gehörigen Kicker besetzten oder b) zum Ende der Ausstellung liefen, um zu sehen, was es so gibt, das sie auch kennen. Dummerweise war das auch der große Schwachpunkt der Ausstellung, die 90er waren so gut wie kein Thema. Hiphop wurde kurz angeschnitten (ein paar Breakdance-Exponate und eine klitzekleine Sprayervitrine), eine Absage an die Loveparade und eben der Kampf gegen Rechts bzw. die Nazimusik. Vermutlich gibt die Musik dieser Zeit wohl noch nicht genug historisches her (wenn sie es denn mal überhaupt tun wird). Aber ein paar Zeilen über die Hamburger Schule zum Beispiel hätte man wohl doch noch verlieren können. Leider geben die Räumlichkeiten für die Wechselausstellungen auch nicht viel mehr an Platz her. Da wird man wohl lieber diesen Platz spektakuläreren Sachen überlassen haben.

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