11.4.11

Alles verstanden?

Ein positiver Seiteneffekt des regelmäßigen Konsums japanischer Nachrichten ist, dass ich einige neue Vokabeln gelernt habe. Zum Beispiel 無事 (ぶじ / buji), direkt übersetzt quasi "Kein Ding", was so viel wie "Alles in Ordnung" heißt. Das gleiche wie 大丈夫 (だいじょうぶ / daijoubu), nur halt wesentlich kürzer. Ein anderes Wort ist 原発 (げんぱつ / genpatsu), auf Deutsch "Atomkraftwerk". Eigentlich ist das Wort viel länger, 原子力発電所 (げんしりょくはつでんしょ / genshiryokuhatsudensho), kein Wunder, dass man das abkürzt.

Zur gleichen Zeit habe ich viele Orts- und Präfekturennamen (Miyagi, Iwate, Fukushimi all die Orte mit Minami- und Higashi- am Anfang) und ihre Lage gelernt und so Dinge wie, dass Kesennuma bekannt für Haifischflossen ist. Bzw. wohl war, die Stadt wurde durch den Tsunami größtenteils zerstört. (Zu sehen zum in diesem heftigen Video...)

Einen wichtigen Anteil hatte die fremde Sprache sicherlich auch für das (Flucht)verhalten vieler in Japan lebender Ausländer und der nicht-japanischen Presse. So sagt Yuri Okina, Vizepräsident des "National Institute for Research Advancement"-Think Tanks, in einem Interview mit Japans größter Wirtschaftszeitung "Nikkei Shinbun" (Zusammenfassung von Matt Alt), dass die Verunsicherung bei Nicht-Japanern vor allem darauf zurückzuführen sei, dass die japanische Regierung und Kraftwerksbetreiber TEPCO zunächst gar keine und später nur sehr wenig Informationen in Englisch weitergab. Wodurch das Gefühl verstärkt worden sei, es solle etwas "verheimlicht" werden. Man hat es ja in den hiesigen Nachrichten gesehen, die Pressekonferenzen des Regierungssprechers Edano wurden so gut wie immer von NHK World übernommen, samt englischer Simultanübersetzung. Das sich bei dieser Form der Informationsbeschaffung auch mal der ein oder andere Fehler einschleicht, sollte nicht verwundern.

So bleibt der Ratschlag: um in Sachen Japan voll informiert zu sein - lernt Japanisch!

Keine Kommentare: