28.12.15

Linksammlung KW53

Pünktlich zum Jahresende, ein paar Best-of-irgendwas-mit-Japan:



Top 10 films of 2015: War, slackers and a love Hotel (Japan Times)

Ich muss ja zugeben: es ist schon lange her, dass ich mir einen aktuelleren japanischen Film angesehen habe. Allerdings ist es ja trotz der schönen neuen Streamingwelt mit Netflix, Amazon und Co. auch gar nicht so einfach an solche Filme zu kommen. Aktuell gab es "Umimachi Diary" von Koreeda in den deutschen Kinos, aber das war es dann auch. Sehen wollen würde ich den ein oder anderen Film aus der verlinkten Liste auf jeden Fall gerne.



Best books on Japan for 2015 (Japan Times)

Wer im Gegensatz zu mir nicht am "Tsundoku"-Syndrom leidet und regalmeterweise ungelese Bücher in der Warteschleife hat, kann sich hier vielleicht etwas Inspiration für den nächsten Besuch bei der Buchhandlung seines Vertrauens holen. Andererseits: ein Buch mehr macht jetzt auch nicht den Unterschied *Einkaufslisteschreib*



Japanese TV Commercials [ THE VERY BEST OF 2015 ] (YouTube)


"Cup Noodle"-Hersteller Nissin hat einen ganz guten Lauf an Werbung mit hohem "WTF JAPAN!?!?"-Faktor. Mein Favorit ist aber die "WonderCore"-Werbung, die einfach kurz & schmerzlos lustig ist.



Und noch zwei Artikel über Kinder in Japan. Zum einen "Why are Japanese children the healthiest in the world?" (Japan Times), mit ein paar Denkanstößen zu gesünder Ernährung von Kindern. Der zweite Text, "The Tightly Regulated “Independence” of Japanese Children" (nippon.com), klärt über die vermeintliche "Unabhängigkeit" japanischer Schulkinder auf. Das rückt dann auch die Bemerkung aus dem ersten Artikel, dass japanische Schulkinder ja alleine (!) zu Schule gehen (!!) würden, in ein anderes Licht.

22.12.15

...and the winner is:

Kengo Kuma!

Kurzer Nachtrag zum Blogpost von letzter Woche über die Entwürfe für das neue Tokyoter Olympia- bzw. Nationalstadion. Eine Entscheidung wurde getroffen und gewählt wurde (der auch von mir favorisierte) Vorschlag A, der tatsächlich von Kengo Kuma stammt. Jetzt kann es also endlich mit dem Stadionbau weiter gehen. Die "spannenden" Fragen jetzt: werden sie rechtzeitig fertig? Und wie hoch steigen die Kosten über die die veranschlagten 155 Milliarden Yen (rund 1,2 Milliarden Euro) steigen? Zum Vergleich: der Bau des Olympiastadions in London kostete ungefähr 650 Mio. Euro, beim Stadion in Peking 325 Mio. Euro. Teurer Spaß...

Quelle: Japan Times

21.12.15

Linksammlung KW52

WDR Zeitzeichen - Shintoismus nicht mehr Staatsreligion in Japan (15.12.1945) - (Direktlink zur mp3-Datei)

Das immer wieder tolle "WDR Zeitzeichen" blickt zurück auf das Ende des Shinoismus als Staatsreligion in Japan. Auch wenn man in 15 Minuten nicht allzu sehr in die Tiefe gehen kann, dennoch eine sehr interessante Geschichts(viertel)stunde.



Japanese TV Commercials [ 2015 weeks 49 &50 ]



Eine eher schwache (Doppel)Woche in der wunderbaren Welt der japanischen Werbung. Mein Favorit ist dieses Mal die gewohnt merkwürdige Boss-Werbung mit Tommy Lee Jones als fischfutterschnippender Außerirdischer.



Warum Japan für Vegetarier die Hölle ist - (Bento)

Auch wenn sich gerade in Tokyo in den letzten Jahren in Sachen vegetarischer Ernährung einiges getan hat, ist das Urteil, dass Japan für Vegetarier die Hölle ist, nicht sonderlich übertrieben. Die Autorin des Artikels ist übrigens Teil von Crowdspondent, die zuletzt für zwei Monate in Japan unterwegs waren und zur Zeit an einer größeren Reportage arbeiten, über das, was sie in der Zeit dort so recherchiert haben.



The Secrets Hidden Within the Design of Japan’s 2016 New Year’s Cards - (Spoon & Tamago)

Die kleinen, wirklich sehr kleinen Geheimnisse in den 2016er Neujahrskarten der japanischen Post. Putzig!



Let Deadly Premonition creator Swery take you on a tour of Osaka - (Polygon)

Zum Schluss noch  etwas virtuelles Sightseeing. Einmal mit Videospielemacher Hidetaka Suehrio aka Swery durch Osaka...



100km Walking in Tokyo in 3 Days 

...und einmal 100km zu Fuß durch Tokyo. Könnte fast von mir sein, das Video...



15.12.15

Neue Entwürfe für das Olympiastadion Tokyo

Man ist ja mittlerweile daran gewöhnt, dass bauliche Großprojekte schnell mal aus dem Ruder laufen, zeitlich wie auch finanziell. Sehr viel anders lief es nicht beim Bau des neuen Stadions für die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo. Wobei: zum bauen ist man ja gar nicht erst gekommen. Ein Entwurf von Zaha Hadid war da, das alte Nationalstadion war bereits im Abriss, da stellte sich heraus, dass das ganze dann doch etwas teurer werden sollte, als man anfangs dachte. Darüber hinaus wurden Stimmen immer lauter, die das ganze viel zu überdimensioniert und überhaupt eigentlich ja auch ziemlich hässlich betrachteten (eine Sammlung der schönsten Veralberungen des Entwurfs gibt es hier). Und überhaupt: wieso wird das Stadion nicht von einem Japaner designt, wo man doch so viele großartige Architekten in den Reihen hat?

Nachdem sich auch schon Ministerpräsident Abe eingeschaltet hatte, dass das so ja jetzt auch nicht geht, zog das Organisationskommitee also kurzerhand die Reißleine, verabschiedete sich vom Zaha Hadid-Entwurf und gab bekannt, einen neuen Entwurf zu suchen. Jetzt wurden die zwei Finalisten bekannt gegeben (alle Details hier), momentan nur als "Vorschlag A" und "Vorschlag B" bekannt. Die Architekten dahinter werden nicht genannt, wer sich ein bisschen in der japanischen Architektur auskennt, wird zumindest bei "Vorschlag A" eine ziemlich genaue Idee haben, wer für diesen Entwurf verantwortlich ist.

"Vorschlag A" soll überwiegend aus Holz gebaut werden und fügt sich mit der Begrünung im Exterieur harmonisch in das umliegende Parkgelände ein:


Wenn man in den Entwürfen sieht, dass auch in den Innenräumen viel Holz dominiert, liegt die von Nikkan Sports geäußerte Vermutung nahe, dass es sich um einen Entwurf von Kengo Kuma handeln könnte.

Das herausstechende Merkmal von "Vorschlag B" ist das geschwungene Dach, welches von 72 Holzsäulen getragen werden soll. Für diesen Entwurf zeichnet sich laut Nikkan Sports Toyo Ito verantwortlich.


Beide Entwürfe sind auf jeden Fall schon mal deutlich zurückhaltender in Design, sollen deutlich weniger kosten und beruhen auf alten japanischen Traditionen. Mir persönlich gefällt "Vorschlag A" etwas besser, ich bin gespannt, wofür man sich schlussendlich entscheidet. Viel Zeit bleibt ja nicht mehr, bis zum geplanten Beginn der Spiele am 24. Juli 2020 ist ja nicht mehr allzu viel Zeit.

Interessant wird übrigens auch noch die Findung eines neuen Logos für die Spiele. Nachdem sich heraus gestellt hatte, dass das ursprünglich ausgewählte Logo eine ziemlich eindeutige Kopie war (mal ganz davon abgesehen, dass es nicht wirklich gut war), hat man auch hier einen neuen Wettbewerb aufgerufen. Bis letzte Woche konnten Entwürfe abgegeben werden (es wurden knapp 15.000!) und heute beginnt man mit der Sichtung der eingereichten Vorschläge. Vielleicht gibt es ja nächsten Monat auch da schon die ersten möglichen Finalisten zu sehen.

(Quelle: Spoon & Tamago)





14.12.15

Linksammlung KW51

Back from the dead!...mal wieder. Probieren wir doch mal etwas neues, bzw. ja nicht ganz so neues, weil kuratierte Links macht ja jeder Blogger und seine Oma, aber whatever... Vielleicht komme ich so ja wieder an ein regelmäßigeres bloggen.

Es folgen also einfach mal ein paar Links zu Artikeln mit Japanbezug, die mir in letzter Zeit begegnet sind und für die ich jetzt keinen eigenen Beitrag verfassen möchte.




Why Japan got over emoji (Matt Alt für Slate)

Über die Entstehung der emoji und wieso sie (im Gegensatz zum Rest der Welt) in Japan an Popularität verlieren.



How to wear a Yukata (Japan Today)

Okay, ist jetzt vielleicht etwas zu früh (oder zu spät) dafür, aber bis zum Sommer hat man (bzw. frau) dann ja noch ein paar Monate Zeit um zu üben, wie man einen Yukata richtig trägt. Oder sich überhaupt erstmal einen zu besorgen...
Der andere Comic aus der Reihe, "Enjoying Onsen in Japan" ist da vielleicht etwas Jahreszeiten-unabhängiger.



Gaijin Eye (tumblr)

Fotos von den Straßen Tokyos, gemacht von Justin Epperson. Der arbeitet übrigens für 8-4, die in Japan Videospiele übersetzen und nebenbei den wohl interessantesten Podcast über Videospiele, Japan und Videospiele in Japan machen.



Jed Henry's Ukiyoe Heroes Portraits #2 (Mokuhankan)

Okay, das fällt dann jetzt wohl etwas unter die Rubrik Werbung. Die fantastischen Ukiyoe Heroes Portraits gehen in die zweite Runde, einfach Abo abschließen und für ein Jahr gibt es einen richtig echten (und richtig echt schicken) Holzschnitt im Briefkasten! Die erste Portraitreihe von 2014 war schon fantastisch, insbesondere für Menschen mit Videospielaffinität. Wer übrigens zufällig in Tokyo ist oder vorhat dort hin zu reisen, der mal eine "Print Party" im Ladengeschäft der Holzschnittdruckerei "Mokuhankan" mitmachen. Details hier.



Japanese graphic design from the 1920s - 1930s (Pink Tentacle)

Schon ein paar Jahre alt, aber immer noch schön anzusehen, was da so in Japan designtechnisch los war vor fast 100 Jahren.



Shigeru Mizuki's War-Haunted Art and Life (nochmal Matt Alt, diesmal für New Yorker)

Nachruf auf die vor kurzem verstorbene Mangalegende Shigeru Mizuki. Ich habe Anfang des Jahres Magnum Opus "Showa: A History of Japan" gelesen, welches halb Autobiographie und halb Geschichtsbuch ist, höchst interessant! Ein Verlust für die Mangawelt!