27.6.09

Kawaii oder kowai?

Was sicherlich jedem auffällt, der mal Japan besucht, ist die hohe Dichte an Louis Vuitton-Taschen-Besitzerinnen. Egal welches Alter oder welcher Status, wer etwas auf sich hält, zeigt sich mit einer der markanten braunen Taschen, die mit dem goldenen LV-Logo übersät sind. So war es zumindest bis vor vielleicht einem Jahr, denn die Absatzzahlen dieser Taschen (und anderer Luxuslabels) sanken deutlich. Frisches Blut musste her und so kam es zu der Zusammenarbeit von Louis Vuitton und dem Künstler Takashi Murakami.

Dessen Kunst ist bunt, vordergründig niedlich und mehr als deutlich von der Mangakultur Japans beeinflusst. Wie schon Warhol bringt Murakami banales in die "hohe" Kunst, verwertet aber auch "hohe" Kunst als Massenware, in Form von T-Shirts, Plüschfiguren, Mousepads und ähnlichem. Und eben seit einiger Zeit auch auf den Taschen Louis Vuittons, so wie diese hier:

Das ist mal mehr und mal weniger hässlich, aber häufig vor allem: bunt. Bunt ist auch der von Murakami komplett umgestaltete LV-Flagship-Store an Tokyos Nr.1 Luxus-Einkaufsmeile, Omotesando. Bei cscout gibt es einen Bericht und auch ein paar Bilder. Das ganze kommt schon dem nicht weit entfernten Spielzeugladen "Kiddy Land" recht nahe... nur ist der Inhalt wesentlich teurer und natürlich künstlerisch "wertvoller".

Zufällig bin ich heute auch einem anderen Projekt Murakamis über dem Weg gelaufen, ein "Werbevideo" für seine Skultpurenreihe "inochi". Das bewegt sich auf einer hauchdünnen Linie zwischen "kawaii" (niedlich) und "kowai" (schauderhaft)...


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