Als das dann alles geklärt war, ging es dann mit dem Sonic Limited Express (derzeit ist Hakata die Shinkansen-Endstation in Richtung Süden) in einer zweistündigen Fahrt nach Nagasaki. Den meisten wird diese Stadt wohl vermutlich vor allem wegen eines verhängnisvollen Lochs in der Wolkendecke am 9. August 1945 bekannt sein. Diese günstige Gelegenheit nutzten die Amerikaner nämlich an eben diesen Tag um über der Stadt die zweite Atombombe nach den von Hiroshima drei Tage zuvor zu zünden. Das Nagasaki doch auch schon vorher eine bewegte Geschichte hatte, wurde uns schon auf dem Weg zu den Atombomben-Erinnerungsstätten bewusst. Zufällig kamen wir nämlich am Mahnmal der 26 Märtyrer Nagasakis vorbei.

Ähnlich wie in Hiroshima ist das Museum mit beeindruckenden Exponaten der Kraft der Atombombe gefüllt. Zerbogene Stahlträger, geschmolzene Münzen und Flaschen, verbrannte Steine. Leider wurde die eigentlich im Museum herrschende Atmosphäre (mal wieder) durch eine laut plappernde chinesische Reisegruppe gestört. Glücklicherweise waren die genau so schnell durch die Räumlichkeiten gerauscht wie sie sich laut unterhielten.
Noch ergreifender als die Beweisstücke der Zerstörung sind immer wieder die Berichte der Opfer. In Nagasaki waren dies nicht nur Einheimische, sondern auch hier viele (vor allem koreanische) Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Auf deren Schicksal wir in Nagasaki noch weiter eingegangen als ich Vergleich zu Hiroshima, wobei bei letzterem die Vorgeschichte, die zum Abwurf führte deutlicher dargestellt war.
Ebenfalls ausführlich wurde auch die noch immer existierende Bedrohung durch Atomwaffen in der Gegenwart dargestellt. Wer denkt schon daran, dass die USA und die ehemalige Sowjetunion noch immer im Besitz tausender Nuklearwaffen sind?
In einem gleich neben dem Atombombenmuseum gelegenen unterirdischen Bau wurde ein Ort geschaffen, an dem den bislang offiziell über 140.000 Opfern Nagasakis der Atombombe gedacht werden kann. In dem nüchternen unterirdischen Bau sind in Lichtsäulen die Namen der Opfer zur dauernden Erinnerung untergebracht. Nachts leuchten im Brunnen, der auf dem Bau ruht, 70.000 kleine Lämpchen, als Symbol für die Zahl der Opfer, die vermutlich direkt durch die Zündung der Bombe starben.




Es ging weiter durch eine in keiner Stadt zu fehlende Einkaufsarcade, durch das kleine Chinatown der Stadt, bis wir schließlich am Holländerpfad gelandet waren. Wie bereits erwähnt hatte Nagasaki eine bewegte Geschichte hinter sich und war unter anderem in Zeiten der Isolierung einer der wenigen "offenen" Häfen Japans. Und dementsprechend gab es dort auch viele Holländer (bzw. Europäer im allgemeinen, "Holländer" war der Sammelbegriff). Und noch immer erhält Nagasaki einen Teil der alten Niederlassungen dieser Europäer. Ein wenig fremd wirken sie schon, diese "westlichen" Bauten...

Und morgen: ab in die Pampa! Zum Luxus! Eigenes Heiße Quellen-Bad im Zimmer! Luxusessen! Seien wir gespannt...
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