19.8.08

Äh, wo war ich stehengeblieben?

So, wo war ich zuletzt? Ach, im Zug nach Matsumoto. Und da bin ich jetzt auch, aber morgen schon wieder weg. Und heute noch in in Obuse. Da kommt man schon mal etwas durcheinander. Also, nochmal zurück zu gestern... (zum Tippen gibt es nebenbei Bierchen, Senbei und London Hearts)

Ich bin so um 14 Uhr in Matsumoto angekommen und gleich erstmal den Weg zum (glücklicherweise) nahegelegenen Hotel. Aber für den Check-in war ich halt immer noch eine Stunde zu früh. Also Gepäck dort gelassen und ab in die Stadt. Die macht einen recht relaxten Eindruck, es gab sogar den ersten Japaner, der mich einfach so angequatscht hat (Verlauf des Gesprächs ungefähr "Guten Tag" - "Guten Tag" - "Pass auf dich auf, es ist ziemlich heiß" - "Nicht wahr, danke für den Hinweis" - "Also, alles Gute!" - "Danke, bis bald!"). Unterwegs noch bei der Post gewesen (da gibt es immer einen internationalen Bankautomaten) und nach knapp einer halben Stunde war ich dann an der zentralen Sehenwürdigkeit angelangt: dem Schloß.

Das Schloß von Matsumoto gehört zu den ältesten original erhaltenen und damit das auch noch länger so bleibt, heißt es am Eingang: Schuhe aus (und ab in diese Plastiktüte hier und mit rumgetragen)! Was im Verlauf des Rundgangs ein wenig knifflig war, denn die Treppen im Schloß sind teilweise übelst steil mit riesigen Stufen. Nebenbei gab es noch jede Menge Originalfeuerwaffen aus dem 16. Jhd. zu sehen. Da wurden ganz schöne Kaliber herumgewuchtet, damals. Je weiter es nach oben ging (das Schloß hat 6 Stockwerke) wurden auch die Schlangen vor den Treppen immer länger, es war nicht soooo voll, aber schon mehr als genug für so ein kleines Schloß.
Ganz oben angekommen blieb dann nicht viel Zeit die schöne Aussicht zu genießen, denn man wurde von den nachrückenden Menschenmassen ganz unauffällig zum weitergehen aufgefordert.

Wieder zurück am Hotel konnte ich dann auch einchecken. Das Gepäck war netterweise schon auf dem Zimmer. Das Hotel hat zwar seine besten Tage auch schon hinter sich, aber mit der Lage, Preis und Service eigentlich voll in Ordnung. Und vor allem: im obersten Stockwerk gibts das große Bad und für sowas bin ich ja immer zu haben (wenn es sauber ist, wie in diesem Fall, 1A). Bevor ich da aber rein bin, ging's noch mal zurück in die Stadt und... naja, shoppen halt. In diesem Fall bei Muji, wo ich mir ein neues Minihandtuch gekauft habe (hab mein altes ja im Okinawa-Izakaya vergessen...) und jede Menge Snacks und Süßkram, da ist bei Muji hier eine ziemlich große Auswahl vorhanden und vor allem sind die Sachen bei Muji hier auch bezahlbar (bei dem in Düsseldorf bezahlt man gerne mal mindestens das Doppelte als den Yenpreis).

Wieder zurück also ins Bad, noch etwas ferngesehen und geschlafen, denn heute ging es früh raus. Zum einen stand ein Ausflug auf dem Programm und zum anderen gibt es das Frühstück nur bis 9 Uhr. Beim Frühstück gab es die Auswahl zwischen westlichen und japanischen - ratet mal wofür ich mich entschieden habe. War auch okay so, nix weltbewegendes, aber vermutlich besser als das westliche.

Es ging also auf nach nach Obuse. Dafür musste ich erstmal nach Nagano (na, woher kennt man das?) und dann weiter mit der Bimmelbahn. Je näher man nach Obuse kam, um so mehr wichen die Reisfelder Apfelbaumplantagen, Kastanienwäldern und Wein... äh, feldern. Dafür ist die Gegend wohl bekannt. Was man dann auch in Obuse zu sehen kriegte, denn dort wimmelt es von kleinen Geschäften, die Produkte aus Kastanien, Äpfeln und Trauben verkauften.

Aber deswegen war ich nicht da, ich wollte ins Hokusai-Museum. So ziemlich dürfte ja das Bild mit der Welle kennen (zumindest alle, die schonmal in meiner Küche waren). Und das hing dort neben anderen schwer beeindruckenden Werken Hokusais verschiedener Phasen und Stile, Skizzen, Tuschezeichnungen und Holzschnitte. Übrigens gab es auch die 11 einzelnen Schritte zu sehen, aus denen sich die Welle zusammensetzt. Höchst interessant!

Wieder draußen... es hatte vorher schon geregnet, aber mittlerweile hatte es sich ordentlich eingeregnet. Und ich hatte keinen Schirm dabei. Also auf dem Rückweg von Laden zu Laden gehüpft und dabei nebenbei noch Souvenirs gekauft, wie Kastanienbonbons, Apfelküchlein und... frittierte Grashüpfer. Die hat mir der Typ an einem Verkaufsstand zum probieren angeboten. Und die schmecken in der Tat echt gut. Feiner Snack zum Bier. Muss jeder zu Hause mal probieren, bringe ich mit!

So, und jetzt bin ich zu müde weiter zu schreiben. Morgen hab ich ja ne lange Zugfahrt, da bleibt genug Zeit dafür. Ihr müsst euch also ein bißchen gedulden, ich hoffe ihr schafft das so gerade noch...

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