2.4.07

Von Menschen, Türmen und Nudelsuppen

Eigentlich sollte dieser Eintrag schon gestern hier stehen. Aber dazu kam es nicht, denn wenn man in so einem Backpacker ist, dann lernt man auch schnell mal neue Leute kennen. Gestern erstmal flüchtig zwei aus Stuttgart, die aber vom Jetlag geschafft (der mir diesmal schon wieder keine Probleme bereitet) früh ins Bett gingen und später im Gemeinschaftsraum noch Brad aus Seattle und Dizzie aus San Diego. Brad ist unterwegs in Japan und arbeitet als WOOFer, d.h. er arbeitet auf Biobauernhöfen, die ihm dafür für ein paar Tage kostenlose Unterkunft bieten. Dizzie ist Hiphopper und Designer, der hier ist, um seine Shirts und seine Musik in Japan unter die Leute zu bringen. Mit ihm haben wir uns ziemlich lang über die Weltlage, Musik und natürlich Japan unterhalten. Interessanter Typ, mit dem gehen wir sicher noch mal einen trinken.

Aber zu dem was wir zuvor so alles gesehen haben. Erstmal ging es auf zur Omotesando, sozusagen der Kö von Tokyo. Jeder, der in der Modeszene einen Namen hat, hat auch hier ein Geschäft, von Prada über Louis Vuitton bis zu Dolce & Gabana. Noch relativ neu ist Omotesando Hills, ein Luxus-Shoppingmall. Neben all den bereits erwähnten Modelabels gibt es dort auch diverse Restaurants (merke, die guten erkennt man immer an der Schlange davor) und kleinere Gallerien. Wo ich auch gleich mal die ersten Postkarten ergattert habe, zwei glückliche können sich schon einmal darauf freuen.

Am Ende der Omotesando liegt der Bahnhof von Harajuku, wo sich Sonntags immer die Cosplayer treffen. Leider waren wir ziemlich spät dort, so dass wir nur noch die kümmerlichen Reste zum fotografieren abgreifen konnten. Aber die sind auch schon ganz ordentlich:

Und gratis Umarmungen gab es auch:

Vom Bahnhof ging es direkt weiter zum Meijischrein, wo natürlich auch einiges los war. Unter anderem hatte man auch die Gelegenheit eine traditionelle japanische Hochzeit zu fotografieren... oder Pärchen die im Park lustwandeln:

Auf dem Gelände kann man auch diverse Talismane kaufen, neben solchen für Erfolg bei Prüfungen und in der Liebe natürlich auch welche für Verkehrssicherheit.

Vom Schrein aus machten wir uns weiter auf den Weg Richtung Shinjuku, wo man vom dortigen Rathaus aus dem 45sten Stock einen prima Ausblick auf die Stadt hat. Auch wenn es gestern ziemlich diesig war, bot sich ein beeindruckendes Bild: egal in welche Himmelsrichtung man schaut, Tokyo nimmt kein Ende.

Aber auch schön: Leute die gucken gucken...

Wieder runter vom Rathaus (der Aufzug ist schneeeell) ging es zum Shinjuku Bahnhof und von da aus nach Shibuya, schließlich hatten wir beide noch nicht diese in keiner Dokumentation über Tokyo fehlende Kreuzung gesehen, über die sich während einer Grünphase vermutlich eine Menschenmenge in der Größenordnung einer Kleinstadt bewegt. Und siehe da, den richtigen Ausgang am Bahnhof gewählt und schwupps, waren wir auch direkt da:

Von dort aus ab in die schmalen Gassen, ins Neoninferno. Dort gab es kleine Geschäfte (große auch, z.B. HMV, wo ich Stunden verbringen könnte, nur um CDs zu hören), Spielhallen (wir haben uns auch mal getraut, zum Affen haben wir uns jetzt nicht wirklich gemacht...) und jede Menge Restaurants und Cafes. Dort haben wir uns zum Abendessen eine Portion Ramen gegönnt. Dafür suchten wir uns draußen vor dem Laden unser Wunschgericht aus (Ramen mit wenig Fleisch, mit viel Fleisch, mit Schwein, mit Frühlingszwiebeln, mit Ei....), kauften am Automaten dafür Coupons und stellten uns an, bis man uns einen Platz zuwies. Das ganze ist perfekt durchorganisiert und lief in einem irrsinnigen Tempo ab. Ach ja, und lecker war es auch.

Dann war es schon fast wieder neun, wir also wieder auf dem Heimweg, vorher noch das Feierabendbier gekauft und wie der Abend dann weiter ging... siehe oben.

So, und jetzt auf nach Roppongi!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ist die Omote Sando nicht diese kleine Strasse, die direkt kommt, wenn man aus dem Bahnhof rausgeht?
Oder vertue ich mich da jetzt?
Warst du auch schon in Roppongi Hills???
Ein architektonischer Traum imo!