7.4.07

Wer nicht will, der hat schon

Irgendwie habe ich das Gefühl, Osaka will nicht, dass ich es mag. Heute war schon wieder schlechtes Wetter, es regnete fast den ganzen Tag, wir haben uns sogar die japanischen, durchsichtigen Standardbilligregenschirme gekauft.

Heute stand, neben ausgiebigen Ausschlafen, der Besuch der Festung Osaka-jo auf dem Programm. Diese Burg hat eine ziemlich bewegte Geschichte hinter sich, nach ihrer Erbauung Ende des 16. Jhd. wurde sie 1614 zum ersten Mal nach Besetzung und Eroberung abgefackelt und wieder aufgebaut, ein paar Jahrzehnte nach Blitzeinschlag nochmal abgebrannt, erst 200 Jahre später wieder aufgebaut und 3 Jahrzehnte später schon wieder abgebrannt. Danach war man schlauer und baute sie 1930 diesmal mit Beton wieder auf. Diese Version der Burg überstand dann sogar die Bombardements der Stadt im zweiten Weltkrieg.

Schon im Park rund um die Festung war einiges los, trotz des schlechten Wetters versammelte man sich unter den blühenden Kirsch? Pflaumen? Pfirsich?-Bäumen (bin in Blütenkunde nicht so fit...) und traf sich zum Hana-mi. Also auf blauen Planen sitzen, trinken und essen.

Übrigens waren die blauen Planen nicht nur wegen des Hana-mi allgegenwärtig, im Osaka-jo-Park haben sich Obdachlose aus diesen Planen schon fast kleine Siedlungen improvisiert.

Auch auf dem Gelände der Burg selbst war einiges los, klar gab es dann einiges Gedränge im inneren der Burg. Dort wurde einiges über die Geschichte der Burg gezeigt, u.a. momentan auch einige alte Waffen und Rüstungen. Im achten Stockwerk der Burg war dann die Aussichtsplattform. Aber leider war die Aussicht auf Grund des Wetters nicht besonders doll.

Die Verzierungen der Burg (die 1997 komplett saniert wurde) waren dennoch schick anzusehen:

Nach dem Besuch im alten Japan ging es zurück ins heutige, in Form des Einkaufsviertels Namba. Vermutlich das halbe Viertel ist komplett mit einer unteren Etage versehen, man könnte wohl den ganzen Tag dort verbringen, ohne auch nur einmal ans Tageslicht zu gehen. Praktischerweise sind die Straßen oben auch überdachte Einkaufspassagen. Wirklich viel besonderes gab es nicht, jede Menge kleiner Restaurants, Spielhallen / Pachinko und all die anderen Läden. Immerhin hab ich in einer Buchhandlung eine Gebraucht-CD erstanden, bei 7 Euro für Halcali's "Bacon"-Album konnte ich halt nicht anders.

Rei, die ich eigentlich auch mal hier treffen wollte, hatte auf Grund von Arbeit keine Zeit, vielleicht klappt es ja morgen oder übermorgen. Wäre ja schade sich nicht zu treffen...

Nach der ganzen Rumlatscherei machten wir uns auf den Heimweg (so ganz ohne Karten nicht so einfach, aber wir habens dann doch noch geschafft). Ich mal wieder ins Bad, mal wieder japanisches TV (ziemlich unspannend) und gleich: Futon! Ich schlaf da übrigens ziemlich gut drauf.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

die obdachlosenburg sieht ja schon eindrucksvoll aus! liegen die blauen planen da einfach so aus?? ich denke doch mal nicht, dass japaner sowas einfach liegen lassen(wahrscheinlich droht dann direkt eine längere gefängnisstrafe).

Anonym hat gesagt…

hmm dann hat mein eingetüteter sonnenschein ja nicht lang gehalten, aber heute siehts hier mit dem wetter auch nicht so gut aus. aber für morgen schick ich dir wieder einen riesigen haufen :)
hab mich heute auch mal kulturell betätigt, nachdem schock eines gasalarms bei meinen eltern sind wir dann in die Angkor und Ägyptenaustellung. hoffentlich bis morgen im icq :)
gute nacht und träum süß

Anonym hat gesagt…

happy easter und conitschiwa aus bonn - ab Montag heisst es dann kuess die hand und servus! gute zeit dir gruss die fide