14.11.05

Allein guckt's sich besser

Heute habe ich wieder eines festgestellt: wenn du in Japan etwas sehen willst, das sehr bekannt ist, sei so früh als nur irgend möglich da. Klugerweise hab ich mir das schon vorher gedacht und bin um 6 aus dem Bett gehüpft. Während der Nacht rauschten tatsächlich ständig Autos und Lastwagen auf der Straße vor der Jugendherberge vorbei. Und der Geruch der da herrscht... ich hab doch etwas gebraucht bis ich mich daran gewöhnt hatte. Mindestens genau so lange hat es auch wieder gedauert, den Geruch wieder aus der Nase zu kriegen.

Zum Anbruch des Tages habe ich die Herberge also verlassen und erst einmal mein Gepäck in einem Schließfach am Bahnhof untergebracht. Was dieses Mal auch problemlos klappte, ich hatte noch die volle Auswahl an Schließfächern. Dann runter zum Hafen und auf die Fähre. Die gehört auch zu JR und somit kann ich die auch mit meinem JR Pass benutzen. Sehr praktisch. Angesichts der Tageszeit waren vielleicht noch 5 andere Leute mit mir auf der Fähre. Nach ca. 10 Minuten Überfahrt sind wir dann in Miyajima angekommen. Gleich beim Anlegen war das bekannteste Wahrzeichen Miyajimas zu sehen, das (der?) rote Torii im Meer.

In der Stadt war noch nichts los, genug Zeit also sich in aller Ruhe das Tor, den dazugehörigen Schrein und was es sonst noch so zu sehen gibt anzuschauen. Schreine, Tempel, Pagoden, was es halt alles so gibt. Vor allem aber auch jede Menge Rehe, die einfach so in der Stadt rumtigern und alles fressen, was sie vor's Maul kriegen. Irgendwann hab ich dann auch alles abgehakt, es gab zwar noch ein Aquarium zu sehen, aber das hatte ich ja schon in Osaka. Also machte ich mich auf den höchsten Berg der Insel, den Misen-san. So um die 530 Meter, dachte ich mir, das mach ich doch locker mit. Vergessen hatte ich dummerweise, das die Berge auf Miyajima ziemlich steil sind. Zwar waren die Wege alle gut ausgebaut, Treppenstufen überall, aber das geht mit der Zeit ordentlich in die Beine.

Was auch ziemlich problematisch war, ist der Umstand, dass der ein oder andere Taifun der Insel ziemlich zugesetzt hat. Viele Wege waren ausgespült, umgestürzte Bäume gab es en masse und einige Wege waren wegen Erdrutschen gesperrt. Ein kleiner Einblick auf die Schäden...

und exklusiv für den Benni gibt's auch ein Erdrutschbild:

All die Anstrengungen wurden dann am Ende aber mit einem großartigen Ausblick auf das Innere Meer (keine Ahnung, ob das so heißt, ich kenne das bis jetzt nur als "Seto Naikai" bzw. "Inland Sea") und all die Inseln dort. Großartig! Das Wetter hatte sich inzwischen auch etwas gebessert, die Sonne schien, fast blauer Himmel, sehr schön so.

Kommt hier leider nicht so gut rüber, war aber "in echt" wirklich atemberaubend schön.

Für den Rückweg hab ich's mir dann einfacher gemacht und bin mit der Seilbahn wieder den Berg herunter. Es war mittlerweile schon mittag und wie erwartet... in der Stadt wimmelte es von Ausflüglern. Zeit also wieder abzuhauen, schließlich wollte ich ja auch noch nach Takamatsu und wusste nicht so ganz genau wie lang das dauern würde. Wie sich herausstellte etwas mehr als 2 Stunden. Um 15h war ich also schon da und die nächste Hürde stellte sich als auch nicht ganz so hoch heraus: die Unterkunftssuche. Praktischerweise gibt es direkt am Bahnhof eine Touristeninfo. Ich also flott rein da, kurz meine Anforderungen geschildert und schwupp, sitze ich hier in diesem Hotel.

Wohl die edelste Unterkunft bisher, alles ist da, selbst kostenlose Pornokanäle sind im Preis inbegriffen. Und auch ein Internetanschluß im Zimmer. Dummerweise hab ich dann festgestellt, dass ich Superhirn anstatt eines einfachen Netzwerkkabels ein Crossover-Patchkabel eingepackt habe. Also: kein Internet. Grmpf.

Nachdem ich mich hier also eingerichtet hatte und mir eine heiße Dusche gegönnt hatte (was nach der Besteigung des Misen-san auch DRINGEND notwendig war), hab ich mich mal kurz rausbegeben, um mir etwas von der Stadt anzugucken. Ich bin dann auch gleich in den Einkaufsarcarden gelandet. Aber irgendwie alles doch eher provenziell hier. Immerhin hab ich es geschafft, ein neues (gebrauchtes) Spiel zu finden, das ich schon länger gesucht habe. Juhu.

Das beste in Takamatsu ist allerdings, dass die meisten Fußgängerampeln mit einer Anzeige ausgestattet sind, die einem mitteilen, wie lange die jeweilige Ampelphase noch dauert. Extrem super! Das wollte ich auch schon immer haben!

So, angesichts der Tatsache, dass die erste Fähre morgen um kurz nach 8 abfährt, mache ich mich mal bettfein und morgen gibt es dann weiter extrem Kulturwatching mit dem Besuch der Insel Naoshima.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi Sese!

Danke für die Hangrutschung! Meinen Rucksack hab ich auch schon auf einem Bild erspäht!

mach et joot und schwenk de Hoot!