2.11.05

Shee-boo-ya!

Ich glaube man sollte wirklich keinen Urlaub in Tokyo machen, wenn man gerne Klamotten einkauft, egal was für welche. Habe mich heute zwischen Shibuya, Harajuku und Shinjuku bewegt und da gab es einige Möglichkeiten einiges an Geld zu lassen. Als ich also von Shibuya meinen Weg nach Harajuku gefunden hab (erstmal natürlich prompt in die falsche Richtung gelaufen, aber nur so lernt man eine Stadt kennen) hab ich mich erstmal in die Harajuku St. begeben:


Man beachte: auch in Japan ist Birkenstock sehr beliebt. Die Harajuku St. ist voll von schicken Klamottenläden, seien es kleine Designerlabels oder Second-Hand. Ich war zum Beispiel in einem T-Shirtladen, sehr coole Designs, aber jedes Shirt ab 5000 Yen (ca. 35 Euro) aufwärts und irgendwie hab ich ja diese dämliche Hemmschwelle. Dabei gab es zum Beispiel ein sehr lustiges Shirt auf dem zu lesen war: "Mannschaft Japan - Glück!", ein Supportershirt für die WM bei uns im nächsten Jahr.

Apropos Preise, neue Sneaker kosten hier meistens sowas um die 10.000 Yen herum, sprich grad mal paarundsiebzig Euro. Eigentlich brauch ich ja noch neue Schuhe...

In der Nähe der Harajuku St. ist auch die Design Festa Gallerie zu finden. Ein ehemaliges Appartmentgebäude, das jetzt genutzt wird, damit junge Künstler ihre Werke ausstellen können. Das Gebäude ist von aussen schon ein Kunstwerk:

In einem Appartment stellte zum Beispiel ein Mädel ihre schicken Make-Upprothesen für fiese Krankheiten und Verletzungen aus. Eitrige Pusteln, abgeschnittene Finger, Zombieoutfits usw. Nebenan gab es dann Fotos zu sehen, nebenan bunte Gemälde, wie dieses zum Beispiel:



Es gab noch viel mehr zu sehen, viele kleine Bilder im Postkartenformat, vom Scherenschnitt über kleine Bildergeschichten und andere Zeichnungen. Das ganze kostet auch keinen Eintritt, wenn man mal in der Gegend ist und sich für sowas interessiert auf jeden Fall mal hingehen.

Direkt gegenüber vom Eingang der Harajuku St. liegt Takeshita-douri, auch eine Einkaufsstraße, aber mit weit mehr Massenmarktappeal. Und dementsprechend dichter war dann auch die Menschenmasse dort. Viele schniecke Mädels, aber auch die üblichen Schuluniformen und Typen in Anzügen.

Dann wollte ich mich eigentlich "einfach" nach Shinjuku aufmachen, aber ... naja, mal einfach hier in die Straße eingebogen und ich wußte nicht mehr so ganz wo ich bin. Ist schon lustiges, man biegt von einer proppenvollen Straße ab und plötzlich ist kaum noch einer auf der Straße. Dank meines großartigen Orientierungssinnes hab ich es dann aber trotzdem noch geschafft und war einmal wieder auf dem richtigen Weg.

[kurze Unterbrechung]

Hmm, hier läuft grad "Ai no Uta" im TV, das erste mal das ich ein Drama, das ich sonst nur aus dem Internet kenne in echt sehe. Sieht aber auf einmal viel billiger aus. Macht das Breitwandformat soviel aus?

[Unterbrechung beendet]

Mittlerweile war es schon dunkel geworden, aber das ist genau richtig, denn Shinjuku hat vor allem eins: viel Neon...


Ich hab auch mal ein kleines Video gedreht, aber ich glaub das muss ich erstmal zurechtmachen. Später, also!

Das beste war dann, als ich von einer vollen Fußgängerzone mal rechts abgebogen bin, anstatt links, wie sonst alle anderen... bin ich wohl in einer viertel-vor-Rotlichtviertel-Straße gelandet. Ein Typ labert mich ab, ich nur "Huh? Wakarimasen!", er dann "Seksu! Seksu!"... naja, da kauf ich mir eher ein Shirt für 35 Euro, anstatt in einer dunklen Gasse für Sex zu zahlen.

Morgen ist Kulturtag, ein Feiertag in Japan. Mal sehen was sich für eine Veranstaltung findet, ich hoffe mal, das ich Mariko noch erreiche und sie was gutes kennt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Sehr schöner Blog. Muss ehrlich gestehen ich wäre viel zu Faul für sowas, auch wenn ich bestimmt schon 20mal in Japan war. Mach auf jeden Fall weiter so. Macht immer Spass deinen Blog zu lesen.

Grüsse aus HongKong

Maurice