21.11.05

Wieder daheim

Ja, so schnell geht das, 3 Wochen sind schon vorbei und ich sitze seit ein paar Tagen wieder zu Hause. Aber wirklich hier bin ich noch nicht. Irgendwie fühlt man sich nach dieser ja nur relativ langen Zeit doch ein wenig fremd und muss sich wieder einleben. Außerdem hat mich der Jetlag dieses Mal doch ordentlich erwischt. Allerdings wurde das auch erst nach 2 Tagen richtig übel, gestern sass ich um 16 Uhr auf der Arbeit und wär da fast eingepennt. Furchtbar.

Was ich auch feststellen durfte: nach 3 Wochen in einigermassen beengten Verhältnissen, kam mir mein eigenes Zimmer riesengroß vor. Ein Palastsaal! Gleiches galt auch für's Bad, wahnsinn, diese Platzverschwendung!

Aber noch ein paar Worte zu meinen letzten Tagen in Japan. Zuerst hieß es ja wieder von Kanazawa zurück nach Tokyo. Ich hatte mich ja schon darauf eingerichtet mit irgendeinem Regionalexpress bis zu 6 Stunden durch die Gegend zu zuckeln. Aber der Mann am Ticketschalter hat dann doch eine angenehmere Verbindung herausgesucht, dass ich also nach knapp 4 Stunden wieder am Tokyoter Hauptbahnhof stand. Die erste Schwierigkeit: ein Schließfach finden. Die an den "offensichtlichen" Stellen waren schon belegt, insbesondere die für großes Gepäck. Naja, kein Wunder, war ja schon nach Mittag. Nach einiger Suche hab ich dann doch noch was gefunden, zwar nur die mittlere Größe, aber mit einer Portion Gewalt hab ich da dann auch all mein Gepäck reinbekommen.

Da ich erst gegen 16 Uhr mit Mariko verabredet war gab es also noch reichlich Zeit für weiteres Sightseeing. Zuerst bin ich zur Touristeninformation gelaufen, die allerdings weiss Gott nicht einfach zu finden ist (als ich meinen Weg dahin gefunden hatte, gab mir die Dame am Schalter noch einen kurzen Umfragebogen "Wie haben sie ihren Weg hierher gefunden?", der an die Regierung weitergegeben wird, zwecks besserer Postionierung). Dann hab ich mal kurz in Ginza reingeguckt. Das war früher "die" Einkaufsmeile sozusagen, bekam aber mittlerweile von Harajuku und anderen Stadtteilen den Rang an "Wichtigkeit" abgelaufen. Immerhin hab ich mir da mal das Sony-Building angesehen, in dem interessierten Besuchern die neuesten Entwicklungen aus dem Hause Sony präsentiert wurden. Ganz schick, aber es gab nichts, was mich jetzt total aus den Socken gehauen hätte.

Die Zeit wurde dann doch schon etwas knapp, also machte ich mich auf Richtung Asakusa, ich musste ja noch Souvenirs kaufen. Dort angekommen also noch mal kurz die Souvenirbudenmeile abgeklappert, Fächer, Windspiele und anderen Tinnef gekauft und dann aber auch schnell wieder raus da. Ich bin noch etwas in der Gegend rumgelaufen, weil ich noch etwas Hunger hatte und noch einen Laden suchen wollte, wo ich entweder Takoyaki (die Oktopusbällchen) oder Okonomiyaki (die Pfannkuchen/Pizza-Dinger) essen könnte. Kurz bevor ich aufgeben wollte fand ich dann noch einen Takoyakistand. Also ne Portion gekauft, an den Fluß gesetzt und gefuttert. Die die ich damals im Restaurant "selbstgemacht" habe, waren aber besser...

Es war dann auch schon an der Zeit zum Bahnhof zurückzukehren um Mariko zu treffen. Mit der zusammen bin ich dann zu ihr nach Hause, wo auch schon ein heißes Bad wartete. Sowas von entspannend... nuja, was die Familie dann wieder zum Abendessen aufgefahren hatte, war dann wirklich vom feinsten. Jede Menge Sashimi (also roher Fisch), wobei ich bei manchen Sachen gar nicht so genau wußte was es ist, frittiertes allerlei (u.a. auch Austern, so bin ich also auch mal zu dem Genuß gekommen), Nudelsüppchen, Gemüse usw. Und dazu Bier und Whisky.

Natürlich wurden dann noch erstmal meine Fotos von meiner Rundreise gezeigt und dann auch noch welche gemacht. Zum Beispiel hier die beiden Schwestern, Mariko (li.) und Saori (re.):

Und hier ich im Kreise von Mama und Papa:

Ein großes Dankeschön für diese Gastfreundschaft! Danach wollte ich eigentlich, zwecks Zeitumstellungsvorbereitung so lang es geht wachbleiben, aber nach so einem langen Tag ging das einfach nicht. Und am nächsten Morgen hieß es um halb 6 ja auch wieder aufstehen...

Mariko war dann noch so nett mich zum Flughafen zu begleiten. Dort lief dann auch alles ziemlich glatt, ab in den Flieger (Mittelplatz... juhu...) und dann bloß schnell heim. Aber wie das immer so ist bei Heimfahrten, die Zeit zieht und zieht sich. Im Flugzeug konnte ich auch nicht wirklich schlafen, die Filme waren auch nicht so der Bringer und die Zeitung war nach ein paar Stündchen auch schon durchgeackert. In Frankfurt angekommen durfte ich dann feststellen, dass mein Gepäck netterweise mit meinem Anschlußzug nach Köln mitgeliefert wird. Was dann hieß, dass ich ich mit bis Köln fahren musste und nicht einfach in Siegburg aus dem Zug springen konnte. Also noch mehr Zeit unterwegs.

Endlich wieder zu Hause angekommen war dann auch keine Zeit für Jetlag, raus in die Stadt, Party machen. Tja, aber jetzt ist er auch da, der Jetlag. Vielleicht sollte ich jetzt noch mal wirklich schlafen gehen. Vielleicht hilfts. Hoffentlich.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Verdammt, Sese, womit schlag ich mir jetzt die Zeit tot, wenn ich nichts zu tun hab und deine Reise beendet ist? War auf jeden Fall sehr nett, deine Berichte zu lesen! Und wie andere schon angemerkt haben: Respekt fuer diesen Output. Tagebuch schreiben macht viel mehr Spass wenn man weiss es liest auch jemand, oder?Aber als ich gelesen hab, wie schwer die Umgewoehnung nach "nur" drei Wochen ausschaut, wurde mir ganz schummrig. Ja, und das mit dem Jetlag wird mir wohl aehnlich ergehen. Ich werds ignorieren, wer hat schon Zeit fuer ein jetlag? Ja,das ist eine Kampfansage. Hoffe wir sehen uns um Weihnachten herum.
saludos de San Salvador
T.

Anonym hat gesagt…

SESE!
liesst du deine mails? schickst du mir post?and u will know....
Schick, ich will den tobi auch sehen!bin ja wiewaweihnachten wieder daheim. und jetlag, pueh! dann halten wir uns brutal gegenseitig wach.liebe gruesse,und kia ora (wo wir schon dabei sind)aus NZ, fd